Wirtschaftliche
Entwicklung
GESAMTENTWICKLUNG 2020
Die globale Feuerwehrbranche hat sich 2020 in einem rückläufigen konjunkturellen Umfeld behauptet und voraussichtlich sogar ein leichtes Wachstum erzielt. Vor diesem Hintergrund konnte Rosenbauer sein Geschäftsvolumen abermals ausweiten. Insbesondere der Mittlere Osten, Zentral- und Osteuropa sowie Nordamerika verzeichneten höhere Auslieferungen als im Jahr davor. Das Asien-Geschäft war hingegen wegen der COVID-19 Pandemie und des Stillstands am größten Einzelmarkt China stark rückläufig. Auf den Märkten in Südamerika und Afrika herrschte ebenfalls Zurückhaltung.
Der Auftragseingang präsentierte sich 2020 sehr dynamisch und schloss mit 1.007,7 Mio € auf dem Niveau des Vorjahres. Steigerungen bei den Beschaffungszahlen gab es in der Area CEEU (Zentral- und Osteuropa) und NOMA (Nord- und Südamerika), während sie in der Area NISA (Nordeuropa, Iberien, Südamerika und Afrika) leicht und in der Area APAC (Asien, Pazifik, Australien, China) stark rückläufig waren. Die Area MENA zeigte sich im Vergleich zu 2019 relativ stabil. Der Auftragsbestand lag mit 1.072,1 Mio € zum 31. Dezember 2020 (2019: 1.149,5 Mio €) auf dem Niveau eines Jahreskonzernumsatzes.
Ein besonderes Highlight waren die weltweiten Bestellungen für den RT (Revolutionary Technology), das erste Löschfahrzeug mit Elektroantrieb von Rosenbauer. Den Anfang machte die Berliner Feuerwehr bereits im Jahr 2019, im Berichtsjahr folgten das Los Angeles Fire Department, die Brandweer Amsterdam, die Dubai Civil Defence, die ACT (Australian Capital Territory) Emergency Services Agency und eine Reihe weiterer namhafter Kunden.
Konzernumsatz/EBIT (in Mio €)
UMSATZ- UND ERTRAGSENTWICKLUNG
Umsatzentwicklung
Der Umsatz erreichte im Jahr 2020 mit 1.044,2 Mio € (2019: 978,1 Mio €) einen neuen Rekordwert. Umsatzsteigerungen verzeichneten die Areas MENA, CEEU und NOMA, die Area NISA blieb auf Vorjahresniveau, die Area APAC fiel zurück. NISA und APAC waren dabei am stärksten von den Reisebeschränkungen und Lieferschwierigkeiten durch die COVID-19-Pandemie betroffen. Obwohl schon im ersten Halbjahr versucht wurde, mit virtuellen Fahrzeugübergaben bzw. Fahrzeugeinschulungen und -übergaben durch ermächtigte Partner vor Ort gegenzusteuern, musste eine Reihe von geplanten Auslieferungen verschoben werden.
Gschäftsberiche (AREAS) Rosenbauer
Stärkster Umsatzbringer im Konzern war mit rund 78 % (2019: 78 %) das Produktsegment Fahrzeuge. Dahinter lag der Bereich Ausrüstung, der mit einem Umsatz von 86,3 Mio € (2019: 85,1 Mio €) einen Anteil von 8 % (2019: 9 %) an den Gesamterlösen hatte. Der Customer Service steuerte 7 % (2019: 7 %) und Sonstige Umsätze 4 % (2019: 4 %) bei. Der Vorbeugende Brandschutz erlöste 29,1 Mio € (2019: 21,6 Mio €) und trug damit 3 % (2019: 2 %) zum Konzernumsatz bei.
Der mit Abstand größte Umsatz entfiel auf die Muttergesellschaft, die Rosenbauer International AG, mit 525,9 Mio € (2019: 507,0 Mio €). Mit einer Exportquote von 91 % (2019: 88 %) und Lieferungen in über 120 Länder verfügt Rosenbauer über die größte internationale Präsenz in der Feuerwehrbranche.
Umsatz nach Areas 2020
Kostenentwicklung
Die Betriebsleistung (Umsatz inklusive sonstiger Erträge, Bestandsveränderung und aktivierte Entwicklungskosten) ist im Jahresvergleich von 1.096,5 Mio € 2019 auf 1.026,1 Mio € 2020 gesunken. Dadurch reduzierten sich auch die Materialaufwendungen und der sonstige betriebliche Aufwand.
Die Materialkosten beliefen sich auf 592,8 Mio € (2019: 674,6 Mio €), die sonstigen Aufwendungen betrugen 97,6 Mio € (2019: 103,8 Mio €). Der sonstige betriebliche Aufwand reduzierte sich zusätzlich um pandemiebedingt niedrigere Ausgaben wie zum Beispiel Reiseund Messekosten. Die Materialquote zur Betriebsleistung betrug 57,8 % (2019: 61,5 %), die sonstigen Aufwendungen machten 9,5 % der Betriebsleistung (2019: 9,5 %) aus.
Durch die COVID-19-Pandemie kam es zu einer niedrigeren Betriebsleistung. Trotz staatlicher Maßnahmen zur Absicherung von Arbeitsplätzen konnten die Personalaufwendungen nicht reduziert werden. Aufgrund eines höheren Personalstands und der allgemeinen Lohnsteigerung erhöhte sich der Personalaufwand auf 250,9 Mio € (2019: 243,4 Mio €). Die Personalquote zur Betriebsleistung stieg auf 24,4 % (2019: 22,6 %).
Die aktivierten Forschungs- und Entwicklungskosten, die in der Gewinn- und Verlustrechnung im Jahr 2020 ausgewiesen wurden, sanken von 7,0 Mio € auf 6,6 Mio €.
Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen im Berichtsjahr um 14 % von 23,7 Mio € auf 27,0 Mio €.
Ertragslage
Der Rosenbauer Konzern weist für das Geschäftsjahr 2020 ein EBIT von 57,9 Mio € (2019: 51,9 Mio €) aus. Der größte Teil davon, nämlich 32,5 Mio €, wurde im vierten Quartal erwirtschaftet. Die deutliche Ergebnisverbesserung ist dabei vor allem auf das gestiegene Umsatzvolumen und die niedrigeren betrieblichen Aufwendungen zurückzuführen.
Das Finanzergebnis war mit -6,4 Mio € negativ und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres (2019: – 6,3 Mio €). Dabei konnten im Berichtsjahr niedrigere Anteile von Gemeinschaftsunternehmen durch ebenfalls niedrigere Zinsaufwendungen kompensiert werden.
Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) betrug in der Berichtsperiode 51,5 Mio € (2019: 45,5 Mio €). Der ausgewiesene Steueraufwand belief sich auf 10,3 Mio € (2019: 10,9 Mio €), die Steuerquote lag bei 20 % (2019: 24 %). Nach Abzug der Ertragsteuern ergibt sich ein Periodenergebnis von 41,1 Mio € (2019: 34,6 Mio €).
Auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss, gehalten von den Mitgesellschaftern der Rosenbauer America, der Rosenbauer Española, der Rosenbauer Slowenien, der Rosenbauer South Africa, der Eskay Rosenbauer Brunei sowie der Rosenbauer Saudi Arabia, entfielen im Berichtsjahr 12,2 Mio € (2019: 9,2 Mio €).
Auftragslage
Im abgelaufenen Jahr verzeichnete der Rosenbauer Konzern einen Auftragseingang von 1.007,7 Mio € (2019: 1.073,7 Mio €). Zugelegt haben dabei insbesondere die Bestellungen in den Areas CEEU und NOMA, während sie in der Area MENA in etwa gleich blieben und in den Areas NISA und APAC rückläufig waren.
Auftragseingang/Auftragsbestand zum 31.12 (in Mio €)
Vor allem zum Ende des vierten Quartals erhöhte sich die Dynamik und füllten sich die Orderbücher. Zu erwähnen sind hier beispielsweise die Aufträge von Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland) über 265 Tragkraftspritzenfahrzeuge sowie die Bestellung von 22 PANTHER durch den spanischen Flughafenbetreiber Aena.
Der Auftragsbestand lag mit 1.072,1 Mio € zum 31. Dezember 2020 (2019: 1.149,5 Mio €) auf dem Niveau des Konzernjahresumsatzes.