Unser
Unter­nehmen

Rosenbauer ist der weltweit führende Systemanbieter für den vorbeugenden und abwehrenden Brand- und Katastrophenschutz. Die internationale Unternehmensgruppe entwickelt und produziert Fahrzeuge, Löschtechnik, Ausrüstung und digitale Lösungen für Berufs-, Betriebs-, Werks- und freiwillige Feuerwehren sowie Anlagen für den stationären Brandschutz.

Die börsennotierte Rosenbauer International AG mit Sitz in Leonding, Österreich, fungiert als Mutterunternehmen des Rosenbauer Konzerns. Sie ist gleichzeitig die größte Produktionsgesellschaft, die Forschungs- und Entwicklungszentrale und zeichnet für die Steuerung der Gruppe verantwortlich.

Im Jahr 2020 erwirtschaftete der Rosenbauer Konzern einen Umsatz von 1.044,2 Mio €. Die einzelnen Produktgruppen haben dazu wie folgt beigetragen: Fahrzeuge 78 %, Ausrüstung 8 %, Vorbeugender Brandschutz 3 %, Customer Service 7 % und Sonstige Umsätze mit 4 %. Mit einem Weltmarktanteil von zuletzt 15 % ist Rosenbauer der führende Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen.

Umsatz nach Produktsegmenten 2020

ZIELE, STRATEGIE UND STEUERUNG

Als Trendsetter der Branche prägt Rosenbauer den Brandund Katastrophenschutz durch richtungsweisende Innovationen und herausragende Produkte. Auch mit Blick auf die Zukunft verfolgt das Unternehmen den Anspruch, Vorreiter bei Weiterentwicklungen im Bereich der Feuerwehrtechnik zu sein.

Rosenbauer strebt in allen Bereichen die Spitzenposition an. Oberstes Unternehmensziel ist es, nachhaltig profitabel zu wachsen und den Wert des Unternehmens kontinuierlich zu steigern. Bei der Umsetzung dieses Führungsanspruchs profitiert Rosenbauer von den Stärken des Unternehmens:

  • der globalen Präsenz und dem umfassenden Leistungsangebot als einziger Systemanbieter für den vorbeugenden und abwehrenden Brand- und Katastrophenschutz,
  • seiner Rolle als Innovations- und Technologieführer, einer starken vertikalen Integration und industriellen Fertigungsmethoden,
  • dem weltweiten Ansehen der Marke Rosenbauer sowie
  • seinen kompetenten und engagierten Mitarbeitern.

Rosenbauer ist sich seiner besonderen sozialen Verantwortung als Ausstatter der Feuerwehren, deren Mitglieder ein hohes gesellschaftliches Engagement zeigen, bewusst. Die Unternehmensgruppe berücksichtigt daher in ihrem wirtschaftlichen Handeln auch nichtfinanzielle Faktoren aus den Bereichen Umwelt, Human Resources und Compliance, legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und betreibt einen kontinuierlichen Austausch mit seinen Stakeholdern. Siehe hierzu den „Nachhaltigkeitsbericht 2020“ auf der Website www.rosenbauer.com.

Einzigartiges globales Netzwerk

Der Rosenbauer Konzern betreibt 15 Produktionsstandorte in neun Ländern auf drei Kontinenten und deckt mit Produkten aus europäischer, US-amerikanischer und asiatischer Fertigung alle wichtigen Normenwelten ab. Dazu kommen eigene Vertriebs- und Servicegesellschaften in vierzehn Ländern sowie an die 220 selbstständige Handelspartner rund um den Globus.

Insgesamt ist Rosenbauer in rund 120 Ländern vertreten und verfügt damit über ein in der Feuerwehrbranche einzigartiges internationales Netzwerk.

Nummer 1 bei Innovationen

Mit seinen innovativen Produkten definiert Rosenbauer den Stand der Technik und entwickelt aktiv die Kundennachfrage. Forschung & Entwicklung haben einen dementsprechend hohen Stellenwert für den Konzern. Der Rosenbauer Innovationsprozess integriert systematisch die branchenrelevanten Megatrends, Erkenntnisse aus der Marktbeobachtung, Kundenanforderungen und Mitarbeitervorschläge. Der Rosenbauer Konzern hält rund 220 Patente in den verschiedenen Produktbereichen.

2020 hat der Konzern 19,9 Mio € (2019: 20,2 Mio €) für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Das sind 2,6 % (2019: 3,0 %) der relevanten Nettoerlöse der Eigenproduktion. Die Aktivierungsquote betrug 32,9 % (2019: 34,4 %) und betraf Entwicklungen in Österreich und Deutschland. 52 % (2018: 53 %) der Entwicklungskosten in Höhe von 10,3 Mio € (2019: 10,8 Mio €) entfielen auf die Rosenbauer International AG, das konzernweite Kompetenzzentrum für Kommunal- und Spezialfahrzeuge, Feuerlöschsysteme und Ausrüstung.

Forschung und Entwicklung/F&E Quote

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Der Schwerpunkt der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit lag 2020 auf der Finalisierung der Produktneuheiten, die Rosenbauer auf der Weltleitmesse Interschutz präsentieren wollte. Der internationale Branchentreff findet üblicherweise alle fünf Jahre in Deutschland statt und wurde wegen der COVID-19 Pandemie auf 2022 verschoben. Rosenbauer hat seine Innovationen dennoch auf den Markt gebracht und diese auf regionalen Messen und in neuen virtuellen Formaten wie den Online Product Days vorgestellt.

Zu den wichtigsten Innovationen zählen der RT (Revolutionary Technology), das erste Rosenbauer Löschfahrzeug mit Elektroantrieb, neue digitale Produkte (RTE Robot und Feuerwehrdrohnen) und Dienste (Connected Fleet), eine komplett neue Baureihe von Kommunalfahrzeugen (CT, AT, MT) mit einheitlicher Bedienung, die Drehleitern L32A-XS Flat und die Hubrettungsbühne B45 sowie das RFC Admix Variomatic Zumischsystem aus dem Bereich Löschsystem und das neue RTE FX Hohlstrahlrohr aus dem Bereich Ausrüstung.

Revolutionary Technology“ (RT) von Rosenbauer

Löschfahrzeug mit Elektroantrieb

Nach achtjähriger Entwicklungsarbeit erfolgte im Berichtsjahr die Markteinführung des Rosenbauer Löschfahrzeuges mit Elektroantrieb – ein Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens. Der Launch-Event im Linzer Ars Electronica Center konnte via Livestream mitverfolgt werden und fand weltweite Beachtung. Höhepunkt war die Übergabe der ersten drei Vorserienfahrzeuge an die Feuerwehren Amsterdam, Berlin und Dubai. Als Innovationspartner werden sie die Fahrzeuge im Regeleinsatz testen und die dabei gewonnenen Erkenntnisse für die Serienentwicklung und -produktion zur Verfügung stellen. Mehr zum RT auf www.rosenbauer.com

Drehleiter-Taktik-Simulator

Digitale Produkte und Services

Digitale Produkte und Services Digitalisierung und Vernetzung spielen im Einsatzalltag der Feuerwehren eine immer größere Rolle. Rosenbauer hat 2020 seine Kompetenzen im neuen Bereich Digital Solutions gebündelt und sein Produktprogramm um Drohnen und Roboter ergänzt. Die Drohnen stammen vom Weltmarktführer DJI, sind mit Kameras und Sensoren bestückt und vollständig in das Rosenbauer Einsatzmanagementsystem eingebunden. Sie liefern die bislang fehlende Luftperspektive von Einsatzstellen und werden von den Feuerwehren in erster Linie zur Lageerkundung, Lokalisierung von Hotspots und Detektion von Gefahrstoffen genutzt. Das Rosenbauer Einsatzmanagementsystem zeigt die Drohnenbilder und Sensordaten auf den Tablets und Fahrzeug-Displays der operativen Einheiten sowie auf den Monitoren in den Kommandozentralen an.

Der multifunktionale RTE Robot ist eine Eigenentwicklung, hat im Berichtsjahr die Serienreife erreicht und wurde erstmals im Rahmen der Rosenbauer Online Product Days präsentiert. Das elektrisch angetriebene und ferngesteuerte Roboterfahrzeug kann vielseitig eingesetzt werden: Es übernimmt Logistikaufgaben, insbesondere den Transport schwerer Ausrüstung, kann mit Sensoren und Kameras bestückt zur Lageerkundung genutzt, als Bergegerät verwendet und, mit verschiedenen Werfermodulen zur Auswahl, als Löschroboter eingesetzt werden. Mit seiner standardisierten Plattform samt Schnellkupplungssystem nimmt es jede Art von Nutzlast im Normmaß einer Europalette auf und ist dadurch nicht nur für Feuerwehren, sondern für jede Blaulichtorganisation interessant, die Logistikaufgaben zu erfüllen hat.

Ebenfalls im Berichtsjahr fertiggestellt wurde die Entwicklung von Connected Fleet, dem Rosenbauer Fahrzeuginformationssystem auf der Basis von service4fire mit neuer Hard- und Software, neuer Benutzerschnittstelle und neuen Funktionen. Connected Fleet überwacht den technischen Zustand und die Betriebsbereitschaft von Einsatzfahrzeugen und der darin verbauten Komponenten (z. B. dem RTE Robot) und meldet Störungen und andere Serviceinformationen automatisch an den Fahrzeugbetreiber. Zudem zeigt es in Echtzeit unter anderem die Live-Position und die Betriebsmittelzustände der Fahrzeuge an und erstellt eine komplette Einsatzdokumentation. Feuerwehren haben somit jederzeit einen vollständigen Überblick über ihre Fahrzeugflotte und können diese mit Connected Fleet digital verwalten (z. B. elektronisches Fahrtenbuch). Mehr zu Digital Solutions auf www.rosenbauer.com

Harmonisierte Fahrzeugbaureihen

Mit der Einführung neuer kommunaler Fahrzeugbaureihen fand im Berichtsjahr ein weiteres, langjähriges Entwicklungsprojekt einen Abschluss. Der CT ist die neue Kompaktklasse zwischen 3,5 und 14 t, der neue MT deckt die Gewichtsklasse ab 18 t ab, dazwischen ist das Premiumfahrzeug AT angesiedelt, welches zwar nicht komplett neu entwickelt, aber mit den anderen beiden Baureihen harmonisiert wurde. Nicht nur im Design sprechen CT, AT und MT nun eine gemeinsame Sprache, sie verfügen auch über einheitliche Bediensysteme. Das reduziert den Trainingsaufwand bei den Feuerwehren, erleichtert bei größeren Fuhrparks den Wechsel zwischen unterschiedlichen Fahrzeugtypen und hat in der Ersatzteilversorgung entscheidende Vorteile.

Neue Löschsysteme

Im Vorjahr hat Rosenbauer auch zahlreiche Neuentwicklungen aus dem Bereich Löschsysteme fertig entwickelt und eingeführt. Dazu gehören allen voran das Schaum-Druckzumischsystem RFC Admix Variomatic, die neue Generation von POLY-Löschsystemen und das RFC CAFS Cube Druckluftschaumsystem. Die Variomatic wird in kommunale Löschfahrzeuge verbaut und produziert je nach Anforderungen im Einsatz Netzmittel, Leicht-, Mittel- oder Schwerschaum. Die POLY Löschsysteme sind trag- oder fahrbare Feuerlöscher, die sich aufgrund der CAFS-Technologie ideal zur raschen und effizienten Bekämpfung von Klein- und Entstehungsbränden eignen. Der neue CAFS Cube ist ein kompaktes All-in-one-Löschgerät für Wasser-, Schaum- und CAFS-Einsätze, das mobil genutzt und dank eigenem Motor auch in Fahrzeuge verbaut werden kann, die nicht über einen Nebenabtrieb verfügen.

Darüber hinaus hat Rosenbauer im Berichtsjahr die Entwicklung der Einbaupumpe N130 abgeschlossen. Mit einer Normleistung von 13.000 l/min (3.500 gpm) und einer Höchstleistung von 20.000 l/min (5.285 gpm) bei 4 bar Eingangsdruck ist sie die stärkste Feuerwehrlöschpumpe von Rosenbauer und prädestiniert für den Einbau in Industrielöschfahrzeuge.

Innovatives Batteriebrandlöschsystem

Angesichts der zunehmenden Elektromobilität forscht Rosenbauer seit 2018 am Thema „Hochvolt-Batteriebrand“. Nach intensiver Grundlagenforschung erfolgten im Vorjahr zahlreiche Brand- und Löschversuche mit unterschiedlichen Zelltypen und Batteriekapazitäten, deren wissenschaftliche Auswertung die Wirksamkeit und Effizienz des entwickelten Systems bestätigt hat. Zurzeit wird es von Lead-Kunden im Einsatzalltag getestet, bevor es Mitte des Jahres 2021 auf den Markt gebracht wird.

Im Gegensatz zu allen bekannten Lösungen kann das System mit Standardlöschtechnik betrieben und ohne größeren Schulungsaufwand von jeder Feuerwehr der Welt sofort eingesetzt werden. Es wird aus sicherer Entfernung bedient, verursacht keinen übermäßigen Wasserverbrauch und lässt sich überall kostengünstig nachrüsten.

Der Text auf dieser Seite ist ein Auszug aus dem Rosen­bauer Geschäfts­bericht 2020. Das kom­plette Kapi­tel finden Sie im Downloadcenter als PDF.