Ausblick 2025
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung¹
Für 2025 prognostizierte der IWF Mitte Jänner in seinem World Economic Outlook ein globales Wachstum von 3,3 %, das damit unter dem historischen Durchschnitt zu liegen kommen wird. Die wirtschaftliche Entwicklung wird demnach auch im aktuellen Geschäftsjahr von Divergenzen geprägt sein: Während die US-Wirtschaft mit einem Wachstum von 2,7 % weiterhin stabil bleibt, werden sich in Europa und Asien 2025 schwächere Dynamiken zeigen als zuvor erwartet.
Die Inflation bleibt weiter ein zentrales Thema. Während sich die globale Inflation verlangsamt und 2025 auf 4,2 % sinken soll, wird sie in einigen Schwellenländern und rohstoffimportierenden Ländern überdurchschnittlich hoch bleiben. Die USA und Europa werden sich mit erwarteten 2,0 bis 2,1 % wieder den Inflationszielen ihrer Zentralbanken annähern.
Die Finanzmärkte bleiben laut IWF im Jahr 2025 volatil – insbesondere aufgrund divergierender Zinspolitiken. Während in den USA eine langsame Zinssenkung erwartet wird, könnten andere Volkswirtschaften ihre Geldpolitik straffer halten. Dies würde einen stärkeren US-Dollar begünstigen und zu potenziellen Kapitalabflüssen aus Schwellenländern führen. Gleichzeitig steigt die Unsicherheit über die langfristige Finanzstabilität, insbesondere in hochverschuldeten Märkten.
Perspektiven auf den Absatzmärkten
Die Feuerwehrbranche folgt der konjunkturellen Entwicklung mit einem Abstand von ein bis zwei Jahren. Die Nachfrage wird stark von Ländern mit kontinuierlichem Beschaffungswesen bestimmt. Aber auch ein erhöhtes Sicherheitsbewusstsein nach Naturkatastrophen und anderen Elementarereignissen führt zu vermehrten Investitionen in Feuerwehrtechnik und -ausrüstung. Weltweit ist wieder eine verstärkte Investitionsbereitschaft der Flughäfen erkennbar. In Europa werden aus geopolitischen Erwägungen neue Finanzierungsprogramme für Sicherheit und Infrastruktur geschnürt.
Nachdem auch die internationalen Lieferketten zur gewohnten Stabilität zurückgefunden haben, sollte die globale Feuerwehrbranche im laufenden Jahr 2025 weiter wachsen. Denn trotz eines schwachen konjunkturellen Umfelds investiert der öffentliche Sektor kontinuierlich in die Sicherheit von Menschen und Infrastruktur.
Rosenbauer verfolgt die Entwicklung der verschiedenen Feuerwehrmärkte sehr genau, um Absatzchancen frühzeitig nutzen zu können. Abhängig davon, welche Länder oder Regionen ein erhöhtes Beschaffungsvolumen erkennen lassen, werden die Vertriebsaktivitäten vor Ort intensiviert. Zum Bilanzstichtag verfügte der Konzern über einen historisch hohen Auftragsbestand von 2.279,8 Mio. € (2023: 1.788,0 Mio. €). Dieser Wert liegt deutlich über einem Konzernjahresumsatz und stellt die Auslastung bis ins Jahr 2026 sicher.
Umsatz- und Ertragslage
Die Feuerwehrindustrie, deren Auftragsbücher gut gefüllt sind, ist ein Spätzykliker. Wesentliche Treiber des aktuellen Umsatzanstiegs sind die verbesserten Lieferketten, die eine schnellere Produktion und Auslieferung der bestellten Fahrzeuge und Ausrüstungen ermöglichen. Demnach sollten die Feuerwehr-Unternehmen auch 2025 von einem insgesamt höheren Branchenumsatz ausgehen können. Unklar ist hingegen, wie sich die knappen Budgets der Kommunen und etwaige neue Handelsbarrieren auf die weitere Nachfrage auswirken werden.
Nach einem Rekordauftragseingang in Jahr 2024 mit 1.705,2 Mio. € ist der Rosenbauer Konzern mit einem soliden Auftragsbestand von 2.279,8 Mio. €, was deutlich über einem Jahresumsatz liegt, in das laufende Geschäftsjahr gestartet. Für das Jahr 2025 erwartet der Vorstand einen Umsatz von circa 1,5 Mrd. €. Die EBIT-Marge soll sich, basierend auf den Initiativen der letzten beiden Jahre, weiter auf über 6 % verbessern.
1 IWF, World Economic Outlook, 17. Jänner 2025.