Wirtschaftliche
Entwicklung
Gesamtentwicklung 2024
Der Weltfeuerwehrmarkt hat ein jährliches Volumen1 von ca. 22.000 Fahrzeugen mit einem Gesamtwert von rund 6,6 Mrd. €. Nicht eingerechnet sind hier Kleinfahrzeuge bis 7,5 t Gesamtgewicht, feuerwehrtechnische Ausrüstung, Service und stationäre Anlagen. Basierend auf internen Schätzungen von Rosenbauer dürfte sich das Marktvolumen 2024 in einigen Regionen nach einem Anstieg im Vorjahr wieder auf historisch gewohnten Niveaus eingependelt haben.
Die stärksten Absatzregionen von Rosenbauer sind Europe, Nordamerika und Asien; die größten Einzelmärkte sind die USA und Deutschland.
Insbesondere die weltweite Nachfrage nach Flughafenlöschfahrzeugen war im Berichtsjahr deutlich verstärkt. Dabei handelt es sich sowohl um geplante Neubeschaffungen als auch um Nachholeffekte aus der Zeit der COVID-19-Pandemie. Auch das Interesse an Feuerwehrfahrzeugen mit elektrischem Antrieb ist weiter groß. Gleichzeitig sind die internationalen Lieferketten nahezu zur gewohnten Stabilität zurückgekehrt und es gab im Jahr 2024 kaum noch Störungen bei der Materialversorgung. Folglich bewegten sich auch die Lieferzeiten für Feuerwehrfahrzeuge wieder langsam in Richtung langjährigen Durchschnitt.
Unter diesen Rahmenbedingungen ist es im Jahr 2024 allen Rosenbauer Vertriebsregionen bis auf das Segment Vorbeugender Brandschutz gelungen, ihre Umsätze zu steigern. Der Auftragseingang lag mit 1.705,2 Mio. € im Geschäftsjahr 2024 erneut auf Rekordniveau (2023:1.450,3 Mio. €). Dabei haben die Area Europe, die Area Middle East & Africa sowie die Area Americas kräftige Zuwächse verzeichnet. Unter anderem hat die deutsche Bundeswehr mit Rosenbauer Deutschland einen langfristigen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 60 Flughafenlöschfahrzeugen des Typs PANTHER abgeschlossen. Die ersten 35 PANTHER 8×8 sollen dabei bis 2029 geliefert werden.
Der Auftragsbestand lag mit 2.279,8 Mio. € zum 31. Dezember 2024 (2023: 1.788,0 Mio. €) deutlich über einem Konzernjahresumsatz.
Konzernumsatz/EBIT (in Mio. €)
Konzernumsatz
EBIT
Umsatz- und Ertragsentwicklung
Umsatzentwicklung
Die Umsatzerlöse lagen 2024 mit 1.305,9 Mio. € um 22,7 % über dem Niveau des Vorjahres (2023: 1.064,5 Mio. €). Es konnten 10 % mehr Fahrzeuge weltweit an Kunden ausgeliefert werden.
Vertriebsregionen (Areas)
Stärkster Umsatzbringer im Konzern war mit einem Umsatzanteil von rund 75 % (2023: 74 %) und einem Umsatz von 985,2 Mio. € das Produktsegment Fahrzeuge. Dahinter lag der Bereich Customer Service, der mit einem Umsatz von 118,4 Mio. € (2023: 103,7 Mio. €) einen Anteil von 9 % (2023: 10 %) am Gesamtumsatz erreichte. Der Bereich Ausrüstung steuerte 9 % (2023: 9 %) und die Sonstigen Umsätze 4 % (2023: 3 %) bei. Der Vorbeugende Brandschutz erlöste 37,4 Mio. € (2023: 41,6 €) und trug damit mit 3 % (2023: 4 %) zum Konzernumsatz bei.
Der mit Abstand größte Umsatz entfiel auf die Muttergesellschaft, die Rosenbauer International AG, mit 583,8 Mio. € (2023: 524,2 Mio. €). Mit einer Exportquote von 88 % (2023: 89 %) und Lieferungen in über 120 Länder verfügt Rosenbauer über die größte internationale Präsenz in der Feuerwehrbranche.
Die Umsatzkosten stiegen auf 1.084,0 Mio. € (2023: 899,4 Mio. €). Das Bruttoergebnis erhöhte sich um 34,5 % auf 222,0 Mio. € (2023: 165,1 Mio. €). Die Bruttoergebnismarge stieg auf 17,0 % (2023: 15,5 %) an.
Umsatz nach Areas 2024
Kostententwicklung
Den größten Teil der Umsatzkosten machte mit 742,9 Mio. € (2023: 652,6 Mio. €) der Materialeinsatz aus, der damit gemessen an den Umsatzerlösen jedoch unter dem Vorjahresniveau lag. Die anteiligen Aufwendungen für Personal beliefen sich auf 236,7 Mio. € (2023: 215,1 Mio. €) und sind in Relation zum Umsatz gegenüber dem Vorjahr ebenfalls gesunken. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen lagen mit 13,6 Mio. € auf Vorjahresniveau (2023: 13,5 Mio. €).
Die Strukturkosten umfassen die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung. Diese lagen mit 169,8 Mio. € deutlich über dem Vorjahreswert von 137,9 Mio. €. Die aktivierten Forschungs- und Entwicklungskosten sanken von 6,1 Mio. € auf 5,6 Mio. € im Berichtszeitraum.
Den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 0,4 Mio. € (2023: 2,6 Mio. €) stehen sonstige betriebliche Erträge von 13,1 Mio. € (2023: 12,9 Mio. €) gegenüber.
Ertragslage
Der Rosenbauer Konzern weist für das Geschäftsjahr 2024 als Folge des gestiegenen Bruttoergebnisses ein deutlich verbessertes EBIT von 64,9 Mio. € (2023: 37,5 Mio. €) aus. Die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie höhere Verkaufspreise der ausgelieferten Fahrzeuge trugen wesentlich zu diesem Ergebnis bei.
Das gestiegene Zinsniveau führte 2024 zu höheren Finanzierungskosten und daraus resultierend zu einem negativen Finanzergebnis in der Höhe von –38,6 Mio. € (2023: –30,5 Mio. €).
Das Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) vervierfachte sich beinahe und belief sich auf 26,3 Mio. € (2023: 7,0 Mio. €). Der ausgewiesene Steuerertrag – im Wesentlichen bedingt durch die Aktivierung von Verlustvorträgen – betrug –3,5 Mio. € (2023: Steueraufwand 5,8 Mio. €).
Hieraus resultiert ein deutlich positives Periodenergebnis von 29,8 Mio. € (2023: 1,2 Mio. €).
Auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss, gehalten von den Mitgesellschaftern der Rosenbauer Aerials, Rosenbauer Española, Rosenbauer South Africa, Eskay Rosenbauer Brunei sowie der Rosenbauer Saudi Arabia entfiel im Berichtsjahr ein Ergebnisanteil von 2,8 Mio. € (2023: 2,2 Mio. €).
Auftragslage
Im abgelaufenen Jahr verzeichnete der Rosenbauer Konzern einen Auftragseingang von 1.705,2 Mio. € (2023: 1.450,3 Mio. €). Dabei verbuchten die Area Europe, die Area Middle East & Africa sowie die Area Americas kräftige Zuwächse. Die Nachfrage hat sich über das gesamte Jahr hinweg sehr dynamisch entwickelt.
Der Auftragsbestand lag mit 2.279,8 Mio. € zum 31. Dezember 2024 (2023: 1.788,0 Mio. €) deutlich über einem Konzernjahresumsatz.
Autragseingang/Auftragsbestand zum 31.12 (in Mio. €)
Auftragseingang
Auftragsbestand
Fahrzeugumsatz nach Kategorien 2024
Gelieferte Fahrzeuge
¹ Zuletzt verfügbare Marktdaten aus 2023. Eigene Berechnung auf Basis von Zahlen der Weltbank und der UNO sowie von Jahresberichten und Expertenschätzungen.