▸ CFT next level: erste Kunden

CFT next level: erste Kunden

Eines der größten Entwicklungsprojekte der Firmengeschichte nimmt Fahrt auf. Der Concept Fire Truck (CFT) liefert ausgereifte Antworten auf die wichtigen Fragen der Märkte. Diese belohnen das mit wachsender Resonanz.

Amsterdam, Berlin, Los Angeles, Oslo, Portland – es ist kein Zufall, dass gerade diese Städte bzw. deren Feuerwehrorganisationen zu den ersten Käufern des CFT gehören. Sie sind alle Mitglieder der C40 Cities Climate Leadership Group, einem Zusammenschluss von mittlerweile fast einhundert Metropolen dieser Welt, die sich einem besonders ambitionierten Klimaschutz verschrieben haben. Fast alle C40-Städte haben in letzter Zeit Gesetze erlassen und Fristen gesetzt, bis wann sie klimaneutral sein wollen. In Amsterdam beispielsweise sollen laut Aktionsplan „Saubere Luft“ ab 2025 keine LKW, Busse und Taxis mit Verbrennungsmotoren mehr unterwegs sein, 2030 tritt ein entsprechendes Fahrverbot auch für Privatautos in Kraft. “Mit diesem neuen Feuerwehrauto machen wir uns fit für die Zukunft“, sagt Tijs van Lieshout, Kommandant der Feuerwehr Amsterdam-Amstelland. „Die Möglichkeiten dieses elektrischen Fahrzeuges mit erweiterter Reichweite sind bestechend. Wir werden damit nicht nur über modernste Technologie, sondern auch über Daten in Echtzeit verfügen. Wir tragen so zum Umweltschutz bei, zumal das elektrische Feuerwehrauto der erste Schritt in Richtung einer emissionsfreien Feuerwehr ist, unser gemeinsames Ziel für 2030.”

„ Mit diesem Fahrzeug macht sich die Feuerwehr Amsterdam-Amstelland fit für die Zukunft.“

Tijs van Lieshout
COMMANDANT BRANDWEER AMSTERDAM-AMSTELLAND

BESTE KARTEN

Mit acht großen Einsatzorganisationen (drei in Europa, drei in Nordamerika und je einer in der arabischen Welt und in Südostasien) konnten bislang Technologiepartnerschaften für die Entwicklung eines passenden Serienfahrzeuges auf Basis des CFT abgeschlossen werden. Damit geht eines der wichtigsten Leuchtturmprojekte der Feuerwehrbranche in die nächste Runde: die Erprobung des elektrifizierten Feuerwehrfahrzeuges im harten Einsatzalltag. Die Berliner Feuerwehr macht mit dem Projekt „eLHF“ ab 2021 den Anfang, in Amsterdam und Oslo folgen die nächsten Pilotprojekte, ein Jahr später geht das erste Fahrzeug nach Australien, um von der Feuerwehr der Hauptstadtregion (ACT Canberra) auf Herz und Nieren erprobt zu werden. Die Technologiepartnerschaften erstrecken sich in der Regel über einen Zeitraum von zwei Jahren und dienen der Entscheidungsfindung, ob sich das Fahrzeugkonzept im Alltag der städtischen Feuerwehren bewährt und sich bei anstehenden Ersatzbeschaffungen bereits berücksichtigen lässt. Sollte das der Fall sein, hat Rosenbauer die besten Karten: Kein anderer Feuerwehrausstatter oder Fahrzeughersteller konnte bislang ein technisch vergleichbares Konzept vorlegen oder kommt in absehbarer Zeit mit einem E-Feuerwehrfahrzeug auf den Markt.

KEIN SELBSTLÄUFER, ABER ...

Ein elektrifiziertes und in seiner Grundkonzeption völlig neues Einsatzfahrzeug stößt bei den Feuerwehren aber natürlich auch auf Skepsis. Innovationen müssen sich immer erst gegen die gewohnte und einsatzerprobte Technik durchsetzen, und das erfordert Überzeugungskraft. Dazu kommt beim E-Antrieb die Reichweitendiskussion und die damit verbundene spezielle Herausforderung im Bereich der Feuerwehren, dass zum Betreiben von Feuerlöschpumpen sehr viel Energie benötigt wird. Rosenbauer war sich von Anfang an dieser Tatsachen bewusst und ging daher ganz gezielt mit dem CFT sowohl in Europa als auch in Übersee auf Tour, um den Feuerwehren die Gelegenheit zu verschaffen, sich selbst von den Vorzügen des Fahrzeuges zu überzeugen.

... FEATURES, DIE ÜBERZEUGEN

Sobald sie im CFT saßen, die Technik hautnah miterleben und die zahlreichen Features, die ihren Alltag vereinfachen, ausprobieren konnten, fingen die Augen an zu leuchten. „Glowing reviews“ wurden dem revolutionären Fahrzeugkonzept zum Beispiel von der Presse in Vancouver attestiert, wo der CFT Ende Januar einem Dutzend Feuerwehren aus British Columbia präsentiert wurde. Auch in Portland, Oregon, zeigte sich die Feuerwehr begeistert, insbesondere nachdem sie das Fahrzeug am Portland International Raceway in Action erleben durfte. Allein die Beschleunigung des 350 kW (475 PS) starken Fahrzeuges stellt alles in den Schatten, was man bisher von Feuerwehrfahrzeugen kennt.

UNBEGRENZTE ENERGIE

Das Reichweitenargument relativierte sich ebenfalls sehr schnell, sobald die Feuerwehren tiefere Einblicke in die CFT Technologie gewinnen konnten. Das Fahrzeug ist so ausgelegt, dass sich ein Großteil aller urbanen Einsätze rein elektrisch bewerkstelligen lässt. An der Einsatzstelle wird es mit dem CFT zudem taghell, weil er über neue, integrierte Hochleistungs-LED-Scheinwerfer eine Umfeldbeleuchtung erzeugt, die mit insgesamt 300.000 Lumen rund 20 Mal stärker ist als herkömmliche Systeme. Die Gefahr, dass während eines Einsatzes der Strom ausfällt, wird durch einen im Heck verbauten Range-Extender zuverlässig und sicher gebannt. Das 6-Zylinder-Dieselaggregat sorgt bei Bedarf für unbegrenzte elektrische Energie.

VERBESSERTE FAHRDYNAMIK

Es ist somit nicht der E-Antrieb allein, der den großen Unterschied zu bisherigen Feuerwehrfahrzeugen ausmacht, sondern die neue Fahrzeugarchitektur, die durch das alternative Antriebskonzept überhaupt erst möglich wurde. So verfügt der CFT aufgrund seines niedrigen Schwerpunktes und der idealen Lastverteilung (50:50 Vorder-/Hinterachse) über eine Fahrdynamik, wie sie bei üblicher Bauart von Feuerwehrfahrzeugen (Chassis mit aufgesetztem Koffer) nicht erreicht werden kann. Zusätzlich können die maximal zulässigen Achslasten besser ausgenutzt werden, was zusammen für eine bei den Feuerwehren hochwillkommene Optimierung der Fahrzeugbeladung (bis zu einem Kubikmeter mehr Platz) genutzt werden kann.

WENDIG UND ERGONOMISCH

Der Wendekreis des CFT ist um zwei, in der Allradversion um fünf (!) Meter kleiner, als es die Fahrzeugnorm EN 1846 fordert – ein großer Vorteil in dicht bebauten Gebieten. Die Bodenfreiheit lässt sich für Normal- und Offroad-Betrieb unterschiedlich einstellen und das gesamte Fahrzeug an der Einsatzstelle so weit absenken, dass der Einstieg in den Mannschaftsraum lediglich 150 mm über Bodenniveau liegt und die gehalterte Ausrüstung vom Boden aus sicher entnommen werden kann. Im Heck befindet sich eine Hebeplattform zur Aufnahme eines fernsteuerbaren Raupenmanipulators, der mit einer Nutzlast von bis zu 750 kg das Handling schwerer Ausrüstung erleichtert.

Basierend auf der herausragenden Ergonomie und exzellenter Funktionalität:

  • weniger Verletzungen
  • hocheffiziente Einsatzteams
  • längere Einsatzverfügbarkeit – weniger Trainingskosten
  • beste Technologie – effiziente und hochmotivierte Einsatzkräfte

„Es war ein Erlebnis. Es gibt zurzeit nichts Vergleichbares in der Welt.“

Ralph M. Terrazas
Fire Chief, Los Angeles Fire Department

MODERNE KOMMANDOZENTRALE

Cockpit und Mannschaftsraum, bei heutiger Bauweise durch eine Zwischenwand getrennt, bilden beim CFT eine durchgängige Kabine, die als Kommandozentrale genutzt werden kann. Fahrer- und Kommandantensitz können für Einsatzbesprechungen gedreht, alle notwendigen Informationen für die Mannschaft am zentralen Hauptbedienstand angezeigt werden. Die Bedienung erfolgt über Touchscreens und wird durch das Zusammenführen mehrerer Funktionen vereinfacht. Ein bereits bekanntes Beispiel ist der Einsatzstellentaster, der auf Knopfdruck Warnblinkanlage, Frontblitzer, Umfeldbeleuchtung und die Einbaupumpe mit vordefinierter Drehzahl ein- bzw. ausschaltet. Darüber hinaus ist der CFT vollständig vernetzt und stellt einen sicheren WLAN-Zugangspunkt dar.

WINTERTESTS
Im norwegischen Fagernes wurde getestet, wie sich der CFT auf Schnee und Eis verhält.

KONZEPT FÜR ALLE MÄRKTE

Durch die CFT Technologie verbessert sich nicht zuletzt auch die Wirtschaftlichkeit des Feuerwehrfahrzeuges. Das ist zum einen auf den geringeren Wartungsaufwand zurückzuführen, weil gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen ein Drittel weniger Teile verbaut sind, zum anderen auf die niedrigeren Energiekosten. Geht man von einem zu 90 % elektrischen Betrieb aus, können bei einer Laufleistung von 10.000 km jährlich mehrere tausend Euro eingespart werden.

Der CFT beflügelt mittlerweile die Fantasien von Einsatzorganisationen auf der ganzen Welt, wenn es um die Frage geht, wie das Feuerwehrfahrzeug der Zukunft aussehen und was es leisten soll. Er verfügt über eine technologische Basis, die weltweit alle wesentlichen Normen und gesetzlichen Rahmenbedingungen abdeckt, somit kann das Fahrzeug auch auf allen Märkten verkauft werden. Mehr noch, der CFT ist das erste urbane Feuerwehrfahrzeug, das in der Lage wäre, die bislang unüberwindliche Differenz zwischen der europäischen und der amerikanischen Feuerwehrtechnik (man betrachte nur die Fahrzeugdimensionen) zu versöhnen. Das bestätigt auch Ralph Terrazas, Feuerwehrchef von Los Angeles: „Ich hatte die Gelegenheit, mich von den Vorzügen des Rosenbauer Concept Fire Trucks persönlich zu überzeugen. Es war ein Erlebnis. Im Moment gibt es nichts Vergleichbares auf der Welt. Dieses Fahrzeug verfügt über eine hervorragende Beschleunigungs- und Bremsleistung – ohne Emissionen. Es ist mit einem Dieselmotor ausgestattet, der als Range- Extender für längere Betriebszeiten dient. Wir freuen uns darauf, dieses neue Fahrzeug bei der Feuerwehr von Los Angeles in Dienst zu nehmen.“

Concept Fire Truck (CFT)

Interessiert am CFT? Alle Informationen finden Sie auf unserer CFT Seite:

Der Text auf dieser Seite ist ein Auszug aus dem Rosen­bauer Geschäfts­bericht 2019. Das kom­plette Kapi­tel finden Sie im Downloadcenter als PDF.