▸ Ausblick 2020

Ausblick 20201,2

Das Auftreten eines neuartigen Coronavirus in China im vergangenen Dezember, das für die Atemwegserkrankung COVID-19 verantwortlich ist und mittlerweile zu einer Pandemie geführt hat, hat den Internationalen Währungsfonds (IWF) veranlasst, seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum anzupassen. Angenommen, die Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19 greifen und die chinesische Wirtschaft kehrt im zweiten Quartal zur Normalität zurück, könnte das globale Wachstum demnach heuer noch 3,2 % nach 2,9% 2019 erreichen. Bis zum Redaktionsschluss für diesen Bericht hat der IWF angesichts der bestehenden Unsicherheiten keinen neuen detaillierten Konjunkturausblick vorgelegt.

Positiv wiegt laut IWF, dass sich die Marktstimmung zuletzt durch zaghafte Anzeichen einer Erholung der Produktionstätigkeit und eine Stabilisierung des Welthandels gebessert hat. Dazu kommen eine verbreitet akkommodierende Geldpolitik, wiederholt günstige Nachrichten von den Handelsgesprächen zwischen den USA und China sowie verminderte Ängste vor einem ungeordneten EU-Austritt Großbritanniens.

Die Risiken für eine Stabilisierung des Wirtschaftswachstums liegen gleichzeitig auf der Hand: eine globale, dauerhafte Ausbreitung von COVID-19 und eine neuerliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Beziehungen der USA mit ihren Handelspartnern.

PERSPEKTIVEN AUF DEN ABSATZMÄRKTEN

Die Feuerwehrbranche folgt der konjunkturellen Entwicklung mit einem mehrmonatigen Abstand. Die Nachfrage wird stark von Ländern mit kontinuierlichem Beschaffungswesen bestimmt. Aber auch ein erhöhtes Sicherheitsbewusstsein nach Naturkatastrophen und anderen Elementarereignissen führt zu vermehrten Investitionen in Feuerwehrtechnik und -ausrüstung.

Die globale Feuerwehrbranche zeigt sich 2020 stabil und sollte in der Lage sein, die in wichtigen Regionen teils gegenläufigen wirtschaftlichen Entwicklungen auszugleichen. Volle Auftragsbücher und eine vitale internationale Projektlandschaft unterstützen dabei, die erfolgreiche Branchenentwicklung zu prolongieren.

Am nordamerikanischen Markt wird 2020 mit einer Seitwärtsentwicklung bzw. mit einer leicht steigenden Nachfrage nach Feuerwehrfahrzeugen gerechnet; das Beschaffungsvolumen sollte demnach heuer etwas über dem langjährigen Schnitt von rund 4.000 Fahrzeugen liegen. Insbesondere die Kommunen zeigen sich von der verlangsamten Konjunktur unbeeindruckt und investieren. Die Rekrutierung geeigneter Arbeitskräfte wird 2020 die größte Herausforderung der US-Feuerwehrindustrie sein.

Der europäische Feuerwehrmarkt sollte 2020 weiter wachsen. Die Nachfrage kommt dabei vor allem aus der D-A-CH-Region und einigen westeuropäischen Ländern, in denen es regelmäßige Ersatzbeschaffungen gibt. Darüber hinaus zeigt sich die Projektlandschaft in Südosteuropa zusehends dynamischer, wobei hier die Anforderungen von Land zu Land sehr unterschiedlich sind.

Auf den asiatischen Feuerwehrmärkten wird 2020 ebenfalls mit einer besseren Nachfrage als im abgelaufenen Jahr gerechnet: Ein wesentlicher Faktor dabei sind die zahlreichen geplanten Flughäfen, die mit neuen Löschfahrzeugen ausgestattet werden müssen. Darüber hinaus sollten die Beschaffungen in China wieder anziehen, wo sich nach dem Wechsel der ministeriellen Verantwortlichkeit für das Feuerwehrwesen die neuen Strukturen und Prozesse gefestigt haben. Die Nachfrage in Russland erholt sich nur langsam und ist auf einfache Produkte gerichtet, die Konkurrenz auf dem indischen Markt wächst.

Die Länder des Mittleren Ostens sind mit einer höheren Nachfrage in das Jahr 2020 gestartet. Hintergrund sind die geplanten Infrastrukturprojekte in der Region und die Vorbereitungen auf die Fußballweltmeisterschaft 2022 in Katar.

Umsatz- und Ertragslage

Bis zum Redaktionsschluss für diesen Bericht hat der IWF keinen neuen detaillierten Konjunkturausblick vorgelegt. Dementsprechend sind auch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Rosenbauer Konzern nicht seriös abschätzbar und folglich auch nicht im oben stehenden Ausblick enthalten. Eine Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2020 ist derzeit noch verfrüht.

  1. IMF, World Economic Outlook, Update, January 20, 2020.
  2. Press release: „Remarks by IMF Managing Director Kristalina Georgieva to G20 on Economic Impact of COVID-19“, February 22, 2020.

Der Text auf dieser Seite ist ein Auszug aus dem Rosen­bauer Geschäfts­bericht 2019. Das kom­plette Kapi­tel finden Sie im Downloadcenter als PDF.