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Umwelt & Ressourcen

Rosenbauer übernimmt Verantwortung für seine Produkte und die Umwelt. Das fängt in der Produktion an. So setzt das Unternehmen auf den Einsatz von Grünstrom, die Reduktion des Heiz-, Treibstoff- und Wasserverbrauches, die Substitution energieintensiver durch energiesparende Arbeitsmittel sowie die Vermeidung von Abfällen.

Rosenbauer ist vor allem in der Montage des Maschinen- und Spezialfahrzeugbaus beziehungsweise der Metall- und Kunststoffverarbeitung tätig. Die Umweltbelastung ist dabei generell relativ gering. Dennoch übernimmt Rosenbauer Verantwortung, indem das Unternehmen auch in diesem Bereich entsprechende Maßnahmen im Zusammenhang mit Umweltschutz und Ressourcenschonung ergreift.

ENERGIEVERBRAUCH UND CO2-EMISSIONEN IN DER PRODUKTION RESSOURCENEINSATZ

Um die Energiebilanz laufend zu optimieren, analysiert und gewichtet Rosenbauer alle relevanten Abläufe, maschinellen Einrichtungen, Gebäude und Prozesse nach ihrer Energieeffizienz und leitet entsprechende Maßnahmen zur Effizienzsteigerung ab. So wurden 2018 folgende Ziele gesetzt:

  • Steigerung des konzernweiten Grünstromanteils auf 75 % bis 2021
  • Erzeugung von Strom im Ausmaß von 5 % des Gesamtbedarfs auf Rosenbauer Dächern bis 2021 und dadurch
  • Reduktion der CO2-Emissionen pro produktiver Stunde um 10 % bis 2021.

2019 wurden die ersten Stromverträge überprüft und, wo möglich, bereits auf Strom aus erneuerbaren Energieträgern umgestellt. Dadurch konnte der Anteil an Grünstrom bereits auf 65,6 % gesteigert werden (2018: 58,6 %). Vor allem die großen Produktionsstandorte in Österreich und Deutschland werden seit 2019 zu 100 % mit Grünstrom betrieben.

In das Ziel, 5 % des Gesamtstrombedarfes bis 2021 durch Photovoltaikanlagen abzudecken, soll sowohl selbst erzeugte Energie als auch Strom von Anlagen auf von Rosenbauer vermieteten Dachflächen einfließen. Durch die im Jahr 2019 installierten und zu Jahresbeginn 2020 endgültig in Betrieb genommenen Photovoltaikanlagen an den Standorten Leonding und Neidling mit einer Gesamtleistung von 620 kWp kann in den folgenden Jahren ein größerer Anteil des Strombedarfs gedeckt werden. Darüber hinaus werden 2020 die Dächer an anderen Standorten auf ihre Eignung für weitere Photovoltaikanlagen überprüft.

Diese Maßnahmen sowie unsere Anstrengungen im Bereich Energieeffizienz und Energiesparen werden uns dabei unterstützen, unser Ziel einer Reduktion der CO2-Emissionen pro produktiver Stunde um 10 % bis 2021 zu erreichen (2019: 4,6 kg/produktiver Stunde).

Status Ziel Grünstrom

Verbraucher
Die höchsten Bedarfe an Prozess- und Heizenergie haben Produktionsstandorte mit Lackieranlagen. Der meiste Treibstoff wird im Rahmen von Vertriebsaktivitäten, bei Montage- und Kundendiensteinsätzen verbraucht. Einen vergleichsweise hohen Strombezug weisen Standorte aus, deren Gebäude und Werkshallen ganzjährig gekühlt werden müssen.

Der Energiebedarf des Rosenbauer Konzerns lag im Berichtsjahr bei insgesamt 67.485,1 MWh (19,3 kWh pro produktiver Stunde) und ist damit in Bezug auf die Produktivität leicht gesunken.

65,6 % der elektrischen Energie stammt aus erneuerbaren Quellen, 2,7 % aus dem eigenen Blockheizkraftwerk in Leonding sowie einer Photovoltaikanlage in Mogendorf. Durch Letztere werden 0,5 % des Strombedarfs auf den Dächern von Rosenbauer erzeugt. Mit den neu installierten Anlagen in Österreich sollte dieser Wert im nächsten Jahr erheblich steigen. Vom Überschuss der Anlage in Mogendorf wurden 59,4 MWh Strom verkauft. 14,9 % der verbrauchten Prozess- und Heizenergie stammen aus Fernwärme, die zum großen Teil aus Abwärme bereitgestellt wird. Die genutzten Treibstoffe sind zu 91,8 % Diesel.

Entsprechend gering sind mit 15.951 t CO2eq auch die CO2-Emissionen, die durch den Energieverbrauch des Konzerns entstehen.
Um den Gesamtenergieverbrauch zu senken, nutzt Rosenbauer die Abwärme aus der Produktion zu Heizzwecken in den Lackierungen. Darüber hinaus werden diese Anlagen laufend modernisiert. In Werk I Leonding wird wiederum die Abwärme der Lackierung zur Beheizung der Bürogebäude genutzt. Das Werk II Leonding wird seit 2016 über Fernwärme beheizt. Pro Jahr werden dadurch rund 500 Tonnen CO2 gegenüber einer herkömmlichen Öl-/Gasheizung eingespart. Zusätzlich wurde der Energiebedarf durch eine thermische Isolierung halbiert, weshalb jährlich weitere 500 Tonnen CO2 weniger anfallen. Der größte Produktionsstandort – Werk I Leonding – wird 2020 auf Fernwärme umgestellt. Der Standort Karlsruhe wird seit 2016 mit Fernwärme beheizt.
Energieverbrauch im Rosenbauer Konzern 2019 2018 2017
Gesamt*
MWh 67.485,1 63.024,1 63.208,4
kWh pro Stunde 19,3 19,5 21,6

Strom
MWh 16.530,0 15.541,9 14.698,9
kWh pro Stunde 4,7 4,8 5,0

Heizenergie
MWh 34.099,3 30.524,6 30.936,7
kWh pro Stunde 9,8 9,5 10,6

Treibstoffe
MWh 16.855,9 16.957,6 17.572,8
kWh pro Stunde 4,8 5,2 6,0
Treibhausgas-Emissionen im Rosenbauer Konzern (in t CO2eq)* Marktbasiert Länderbasiert
2019 2018 2017 2019 2018 2017
Gesamt Scope 1 + Scope 2 15.951 14.782 14.817 19.017 17.717 17.546
Direkte Treibhausgas-Emissionen (Scope 1) 10.260 9.430 9.535 10.260 9.430 9.535
Indirekte energiebedingte Emissionen (Scope 2 bedingt durch Fernwärme- und Strombezug) 5.691 5.352 5.282 8.758 8.287 8.011

* Angaben in CO2-Äquivalenten gemäß GHG Protocol Corporate Standard unter Berücksichtigung folgender Treibhausgase: CO2, CH4, N2O, SF6, HSCs, PFCs, NF3; ohne Berücksichtigung biogener Treibhausgase.

Bei allen Um- und Zubauarbeiten werden Gebäude und Hallen zusätzlich wärmegedämmt und die Büros mit modernen Tageslicht- und Heizungssteuerungen versehen. Produktionshallen werden sukzessive mit LED-Beleuchtung ausgestattet und es wird auf energiesparende Werkzeuge wie drehzahlgeregelte Druckluftkompressoren mit Verbrauchssteuerung gesetzt. Beim Umbau des Standortes Radgona, Slowenien, wurden Wärmetauscher eingebaut, die warme Luft an den Hallendecken wieder nach unten blasen und somit den Heizbedarf erheblich senken. Eine effiziente Logistik mit Just-in-Sequence-Versorgung der Produktion spart ebenfalls CO2. Der Schweizer Standort gleicht den CO2-Ausstoß der Treibstoffe für Firmenwagen mit dem Kauf von Zertifikaten aus – 2019 waren das13 t CO2.
Bei der Produktion wird der Großteil europäischer Feuerwehrfahrzeuge bereits auf Chassis mit Euro-6-Antrieb aufgebaut, wodurch sie rund 80 % weniger NOX-Emissionen und 66 % weniger Partikel ausstoßen als Euro-5-Fahrzeuge.

wählen

„Man könnte die Materialwahl einfach treffen. Wir nehmen sie persönlich.“

Matthias Kaser
PRODUKTIONSMITARBEITER PANTHER

NACHHALTIGE TANKFERTIGUNG
Die Wassertanks der Rosenbauer Fahrzeuge werden aus einem nachhaltigen Material gefertigt, das immer wieder rezyklierbar und sogar lebensmittelecht ist.

Carployee
Mitte 2019 wurde mit Carployee eine Mitfahr-App für die Mitarbeiter an den Standorten in Oberösterreich eingeführt. Durch die Erstellung von Fahrgemeinschaften zum und vom Arbeitsort haben Kollegen die Möglichkeit, Kosten und Zeit einzusparen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen. Rosenbauer belohnt aktive Nutzer mit eigenen Benefits. Alleine in der fünfmonatigen Testphase 2019 haben Mitarbeiter so über 34.000 km an Fahrten eingespart, was ca. 4 Tonnen CO2 entspricht. Mit dem offiziellen Start von Carployee zu Beginn 2020 hat sich die Nutzung vervielfacht und bereits im Jänner sparten die Mitarbeiter fast 10 Tonnen CO2 am Arbeitsweg ein. Neben dem Umweltschutz trägt die App dazu bei, die Kommunikation auch abteilungsübergreifend zu fördern, was zu einem regen Austausch führt. Das Zusammenspiel von Mobilität, HR und Umweltbewusstsein erzeugt messbare Vorteile für alle Beteiligten und leistet einen maßgeblichen Beitrag zur effizienteren Ressourcenverwendung.

RESSOURCENVERBRAUCH UND ABFÄLLE IN DER PRODUKTION

Wasser
Den höchsten Wasserbedarf im Gruppenvergleich hat Werk I Leonding. Hier produziert Rosenbauer sämtliche Pumpen und Löschsysteme, die im Rahmen der Qualitätssicherung mehrfach mit Wasser getestet werden müssen. Auch bei Fahrzeugübergaben wird Wasser benötigt, um den Kunden die löschtechnischen Funktionen vorzuführen. Das ist an den meisten Produktionsstandorten weltweit der Fall.

An den Pumpenprüfständen, an denen jedes Aggregat von der kleinsten Tragkraftspritze bis zur volumenstärksten Einbaupumpe einen einstündigen Dauerlauf absolvieren muss, wird das dafür benötigte Wasser im Kreislauf geführt. Das spart in jedem Prüfzyklus je nach Pumpenleistung zwischen 30 und 780 m3 Frischwasser, bei jährlich rund 3.000 getesteten Aggregaten wird somit eine enorme Menge Wasser eingespart.

Das von Rosenbauer verbrauchte Wasser weist eine nur sehr geringe Verschmutzung auf. An allen Standorten hat das Abwasser ausreichende Qualität und wird daher in die öffentliche Kanalisation eingeleitet. Zusätzlich sind an mehreren Standorten Wasserreinigungsanlagen, wie beispielsweise Mineralölabscheider, installiert. Dadurch werden Umweltauswirkungen durch Abwasser möglichst gering gehalten. 2019 sind am Standort mit dem höchsten Wasserverbrauch Schaummitteltests stark reduziert worden. Bei umfangreicheren Tests wird das Schaummittel aufgefangen und fachgerecht entsorgt.

In Regionen mit Wasserstress ist ein sorgsamer Umgang mit der Ressource Wasser besonders wichtig. Die Verfügbarkeit von Wasser in einer Region ist einerseits von den vorhandenen Wasserressourcen, andererseits von der Wasserentnahme abhängig. Übersteigt die Entnahme einen bestimmten Prozentsatz der Ressourcen, spricht man von Wasserstress. Mithilfe des WWF Water Risk Filters wurde erhoben, dass die Rosenbauer Werke in Saudi-Arabien, Spanien, Wyoming (USA) sowie Luckenwalde (Deutschland) in Regionen mit Wasserstress liegen. In Zukunft werden verstärkt Maßnahmen gesetzt, um den Wasserverbrauch an diesen Standorten weiter zu reduzieren und die Mitarbeiter für das Thema zu sensibilisieren.

Der Nutzwasserbezug des Rosenbauer Konzerns betrug im Berichtsjahr 90.285,9 m3, was einen Verbrauch von 25,8 Litern je produktiver Stunde ergibt und damit eine leichte Verbesserung im Verhältnis zur Produktivität ergibt. Knapp 52,5 % davon stammten aus eigenen Brunnen, der Rest aus kommunaler Versorgung.

Wassereinsatz im Rosenbauer Konzern (m3) 2019 2018 2017
Kommunal 42.944,9 37.989,7 41.639,7
Kommunal – Liter pro prod. Stunde 12,3 11,8 14,3
Brunnen 47.341,0 39.848,0 30.882,0
Brunnen – Liter pro prod. Stunde 13,5 12,3 10,6
Gesamt* 90.285,9 77.837,7 72.521,7
Gesamt – Liter pro prod. Stunde 25,8 24,1 24,9

Wasserverbrauch der Produkte
Wasser ist das wichtigste und am häufigsten eingesetzte Löschmittel weltweit und weist eine hervorragende Löschwirkung auf. Rosenbauer liefert die kleinste Normaldruckpumpe N10 mit einer Förderleistung von bis zu 1.800 l/min. Das stärkste Aggregat, die neue N130, bringt es auf eine Leistung von über 13.000 l/min bei 10 bar.

Mit der NH-Reihe bietet Rosenbauer auch Einbaupumpen mit integrierter Hochdruckstufe an. Diese arbeiten mit dem vierfachen Druck (40 bar) von Normaldruckpumpen, wodurch das Löschwasser fein verstäubt und die Wasseroberfläche stark vergrößert wird. So kann das Wasser sehr tief in das Brandgut eindringen und seine Löschwirkung optimal entfalten. Die Hochdruckpumpen sind effizient bei der Brandbekämpfung. Ihr Einsatz minimiert zudem die Folgeschäden eines Löscheinsatzes, da weniger kontaminiertes Wasser die Bausubstanz schädigen kann. 2019 hat Rosenbauer 33 % aller produzierten Pumpen mit der Möglichkeit eines Hoch- oder Höchstdruckverfahrens ausgeliefert.

Abfallaufkommen im Rosenbauer Konzern 2019 2018 2017
Gesamt*
t 3.450,0 3.668,1 5.199,2
kg pro prod. Stunde 1,0 1,1 1,8
t 178,3 160,2 193,1
kg pro prod. Stunde 0,05 0,05 0,1
Rezyklierbare Abfälle*
t 2.966,9 3.197,8 4.614,3
kg pro prod. Stunde 0,9 1,0 1,6
Restmüll
t 304,8 310,0 391,8
kg pro prod. Stunde 0,1 0,1 0,1

* Altstoffe, nicht gefährlicher Abfall ohne Restmüll

Abfallaufkommen
Das Abfallaufkommen im Rosenbauer Konzern summierte sich 2019 auf 3.450 t (1 kg pro produktiver Stunde). Davon waren rund 5,2 % gefährliche Abfälle wie Lacke, Lösungsmittel, Batterien oder Altöle. 8,8 % des Abfalls war Restmüll, der entsorgt werden musste, alle anderen Altstoffe und Abfälle konnten einer Wiederverwertung zugeführt werden. Dazu gehörten insbesondere die Wertstoffe Aluminium, Stahl, rezyklierbare Kunststoffe und Kabelreste, Holz, Glas, Karton und Papier. Die Zahlen beruhen teilweise auf Schätzungen, da nicht alle Standorte Gewichtsinformationen von den Entsorgern erhalten. Bei der Abfallentsorgung recycelt Rosenbauer selbstverständlich an allen Standorten und greift auf die lokalen Gegebenheiten und Anbieter zurück.

Die größte Menge an Abfall fiel mit 768,6 t im Werk I Leonding an, zu dem auch das größte Logistikzentrum des Konzerns gehört. Der Abfall an diesem Standort wurde 2019 erheblich reduziert. Abfallsammelinseln sind an jedem Standort über das gesamte Werksgelände verteilt und so zusammengestellt, dass eine präzise Trennung der im jeweiligen Bereich anfallenden Altund Reststoffe erfolgen kann. Die endgültige Entsorgung wird durch autorisierte und spezialisierte Unternehmen durchgeführt. Für alle Mitarbeiter lautet die Devise: „Abfallvermeidung vor Abfalltrennung, Trennung vor Verwertung, Verwertung vor Entsorgung“. Eine konkrete Maßnahme dazu wurde beispielsweise am Servicestandort in Frankreich sowie an einem Produktionsstandort in Deutschland umgesetzt: Einwegtücher zur Reinigung von zum Beispiel Ölrückständen wurden durch wiederverwendbare Tücher mit Reinigungsservice ersetzt.

Der Text auf dieser Seite ist ein Auszug aus dem Rosen­bauer Nachhaltigkeitsbericht 2019. Das kom­plette Kapi­tel finden Sie im Downloadcenter als PDF.