▸ Training für den Ernstfall

Training für den Ernstfall

SICHERE TECHNIK
Jede Produktentwicklung hat zum Ziel, die Technik fehlerfrei bedienbar zu machen.

Die Mannschaft bereitet sich körperlich und mental bestens auf den Einsatz vor. Mit unserem ergonomischen Produktdesign unterstützen wir sie dabei, dass sie ihre Aufgabe optimal erfüllen kann.

Üben, üben, üben – das ist der eigentliche Alltag der Feuerwehren, jedenfalls im Verhältnis zur Zeit, die für Einsätze aufgewendet wird. In den Berufsfeuerwehren steht der Übungsdienst täglich mehrere Stunden auf dem Programm, bei den freiwilligen Feuerwehren ist mindestens alle zwei Wochen eine Übung oder Schulung angesetzt. Das Themenspektrum reicht dabei von der Gerätekunde „am Hof“ bis zur „heißen Übung“ im Brandcontainer. Dazu kommen immer wieder Schulungen und Übungen zum Erwerb neuer Kompetenzen bzw. Spezialausbildungen, z. B. für Drehleitermaschinisten, Höhenretter oder Einsatztaucher. Und auch das Zusammenspiel mehrerer Feuerwehren, die Organisation und Einsatzführung bei größeren Schadenslagen, wird regelmäßig geprobt, beginnend bei regionalen Gemeinschaftsübungen bis hin zu nationalen Katastrophenschutzübungen wie der „Lentia MMXIX“ im Oktober 2019 in Linz und Umgebung.

„Für effektive Hilfeleistung in Ausnahmesituationen braucht es perfekt eingespielte Teams.“

ROBERT MAYER
LANDES-FEUERWEHRKOMMANDANT OBERÖSTERREICH

VERPFLICHTENDER DIENST

„Die Mitgliedschaft in einer Feuerwehr ist in der Regel mit lebenslangem Lernen und Trainieren verbunden“, sagt Robert Mayer, Landes-Feuerwehrkommandant Oberösterreich. „Die Ausbildung beginnt mit dem Eintritt und endet praktisch nie. Jedes aktive Mitglied ist verpflichtet, regelmäßig an Übungen teilzunehmen. Das Ziel, das mit dem Übungsdienst verfolgt wird, ist klar: Für eine effektive Hilfeleistung in Ausnahmesituationen braucht es perfekt eingespielte Teams, deren Mitglieder sich ‚blind’ aufeinander verlassen können, bei denen jeder Handgriff automatisch sitzt und Abläufe auch noch ‚im Halbschlaf’ reibungslos funktionieren.“

Um den Übungsdienst möglichst anschaulich und attraktiv zu gestalten, entwickeln die Feuerwehren erstaunliche Kreativität: Da muss schon einmal das Stiegenhaus der Volksschule für eine Abseilübung herhalten oder wird das Gemeindehaus mit Theaterrauch gefüllt, um eine Personenrettung unter Atemschutz zu üben. Auch der Aufbau von Löschwasserversorgungen über längere Wegstrecken, der richtige und dosierte Einsatz von Schaummitteln sowie das Aufschneiden von Unfallwracks mit hydraulischem Rettungsgerät stehen regelmäßig auf dem Trainingsprogramm der freiwilligen Feuerwehren.

ÜBEN AM SIMULATOR

Sonderübungen wie Fahrsicherheitstrainings auf abgesperrten Testgeländen oder virtuelle Einsatzübungen auf Fahr- oder Taktiksimulatoren bringen eine willkommene Abwechslung in den Übungsalltag. Hier leistet auch Rosenbauer einen wichtigen Beitrag: Das Unternehmen entwickelt hochwertige Simulatoren (PANTHER Taktik Simulator, Emergency Response Driving Simulator, Drehleiter Taktik Simulator), die den Feuerwehren zu Trainingszwecken vermietet oder verkauft werden. Auch die Fraport Aviation Academy in Ljubljana setzt auf Simulatortrainings, wie Direktor Thomas Uihlein bestätigt: „Wir haben einen PANTHER 6×6 und einen PANTHER Taktik Simulator angeschafft, um den Mitgliedern unserer Flughafenfeuerwehren optimale Schulungs- und Trainingsmöglichkeiten zu bieten. Der große Vorteil am Simulator: Man trainiert ohne Unfallgefahr, ohne Ressourcenverbrauch, ohne Umweltbelastung, und es gibt keine Fehler mit Folgen. Außerdem kann ein Einsatz am Simulator beliebig oft wiederholt, aufgezeichnet und nachbesprochen werden.“ Mit driving4fire bietet Rosenbauer darüber hinaus eine Kombination aus praktischer und simulatorunterstützter Einsatzfahrerausbildung an.

VIRTUELLES TRAINING
Am Simulator gibt es keine Fehler mit Folgen, nur Lerneffekte.

PANTHER & SIMULATOR
Fraport Flughafenfeuerwehren trainieren sowohl auf einem realen Fahrzeug als auch auf einem Simulator.

LENTIA MMXIX

Richtig spektakulär wird es für Feuerwehrmitglieder, wenn sie an einer Großübung teilnehmen, wie sie im Oktober 2019 im oberösterreichischen Zentralraum abgehalten wurde. Die Annahme der Bundes-Katastrophenhilfsdienstübung „Lentia MMXIX“: Nach einer langen Hitzeperiode wurde der Großraum Linz von schweren Unwettern mit Hagel und Starkregen sowie orkanartigen Stürmen heimgesucht. Größere Gebiete wurden überschwemmt, Straßenverbindungen durch umgestürzte Bäume unterbrochen, eine Siedlung drohte überflutet zu werden. Zudem hatte Blitzschlag einen Waldbrand entfacht und einige Wandertouristen waren als vermisst gemeldet. Und auch in einem Gefahrstofflager am Linzer Hafen gab es Probleme: Schadstoffe traten aus und Container wurden in die Donau gespült.

Rund 1.000 Feuerwehrleute aus ganz Österreich haben im Rahmen von „Lentia MMXIX“ zusammen trainiert, darunter Schadstoff-Spezialisten aus Niederösterreich, dem Burgenland und Wien, Waldbrandbekämpfungs-Züge aus Kärnten und der Steiermark, eine Spezialtruppe aus Salzburg mit Hochleistungspumpen, der Katastrophenhilfsdienstzug Tirol mit Beteiligung der Landecker Feuerwehr, der zweite F-KAT-Zug Linz-Land (Feuerlöschund Katastrophenschutzzug) sowie über 30 Feuerwehrtaucher aus verschiedenen Bundesländern. Zusammen mit dem Wasserdienst-Zug Perg hatten sie wohl die heikelste Aufgabe zu lösen: die Bergung eines Hubschraubers aus dem Hafenbecken.

„Der Vorteil am Simulator: Trainieren ohne Unfallgefahr und ohne Ressourcenverbrauch.“

THOMAS UIHLEIN
DIREKTOR DER FRAPORT AVIATION ACADEMY

BEDIENERFREUNDLICHE TECHNIK

Rosenbauer achtet schon bei der Entwicklung seiner Produkte darauf, dass sie sowohl im Einsatz als auch im Training sicher und fehlerfrei bedient werden können. Das Halterungssystem COMFORT beispielsweise kommt den Bedienern im wahrsten Sinne des Wortes entgegen. Der Name ist Programm: Auszüge und Absenkvorrichtungen erleichtern die Entnahme schwerer Geräte und sperriger Ausrüstungsgegenständen aus dem Fahrzeug. Ein Spannfedersystem mit Einfingerriegelhalterung erlaubt das Herausziehen und sichere Verriegeln von Ausrüstungsgegenständen mit einer Hand. Darüber hinaus sind alle bedienund begreifbaren Elemente im Fahrzeug (Griffe, Zurrgurte, Ver-/Entriegelungen) einheitlich durch die Signalfarbe Orange gekennzeichnet.

MEHR SICHERHEIT, MEHR SPASS

Mit dem Logic Control System (LCS) steht eine einheitliche Bedienoberfläche für Rosenbauer Fahrzeuge und Produkte zur Verfügung. Es stellt alle Funktionen in einheitlichen Piktogrammen und Farbcodes dar und verhindert durch die hinterlegte Logik das Drücken von Tasten bzw. Aktivieren von Funktionen, die in einem bestimmten Zustand nicht möglich bzw. erlaubt sind. Außerdem sind die Eingabemedien ergonomisch optimiert und können mit Schutzhandschuhen sicher bedient werden. Generell werden immer mehr Funktionen der Feuerwehrtechnik automatisiert und/ oder zu logischen Clustern verknüpft, um die Einsatzkräfte zu entlasten und die Technik intuitiv richtig und sicher bedienen zu können. Damit schließt sich der Kreis zum Übungsdienst, der mit moderner, benutzerfreundlicher Technik sicherer gestaltet werden kann als mit veraltetem Gerät.

LENTIA MMXIX
Hubschrauberbergung aus dem Linzer Hafenbecken.

TRAINING4FIRE

Den richtigen Umgang mit Rosenbauer Produkten lernen die Feuerwehren bereits bei der Übernahme. Kein Fahrzeug verlässt das Unternehmen ohne sorgfältige, teils mehrtägige Einschulung der späteren Bediener; bei jeder Auslieferung einer Tragkraftspritze oder eines Stromerzeugers gibt es eine Unterweisung. Darüber hinaus haben die Mitglieder der Feuerwehren über das Rosenbauer Schulungsprogramm „training4fire“ zahlreiche Möglichkeiten, ihre Fachkenntnisse zu erweitern, sich neues Wissen anzueignen oder praxisnah weiterzubilden. Die Trainings finden entweder in den Rosenbauer Schulungszentren Leonding und Karlsruhe oder auf Wunsch direkt bei den Feuerwehren statt. Sie werden von erfahrenen Mitarbeitern abgehalten, die oftmals zuvor in der Produktion oder im Kundendienst tätig waren, und umfassen praktische Ausbildungsblöcke genauso wie modernes E-Learning. Rosenbauer bietet zum einen weiterführende Bedienerschulungen an – dazu gehören auch Refresher Trainings und Train-the-Trainer-Ausbildungen –, zum anderen gibt es Techniktrainings von Profis für Profis, praxisnahe Taktik- und Einsatztrainings sowie maßgeschneiderte Spezialschulungen für Kunden von Industrie- und Flughafenlöschfahrzeugen. Alle Teilnehmer am Rosenbauer Schulungsprogramm haben nicht nur die Gewähr, ihre Informationen aus erster Hand zu bekommen, sondern profitieren vom umfassenden Wissen und dem langjährigen Erfahrungsschatz des Technologieführers der Feuerwehrbranche.

Rosenbauer AT im Einsatz

Interessiert an Rosenbauer Kommunalfahrzeugen? Alle Informationen finden Sie auf unserer Seite für Kommunalfahreuge:

Der Text auf dieser Seite ist Teil des Rosen­bauer Geschäfts­bericht 2019. Das Kapi­tel finden Sie im Downloadcenter als PDF.