Wirtschaftliche
Entwicklung

GESAMTENTWICKLUNG 2021

Die globale Feuerwehrbranche hat sich 2021 in einem insgesamt wieder positiven konjunkturellen Umfeld seitwärts entwickelt. Dabei hat sich die Material- und Teileversorgung der Industrie als Folge des überraschend schnellen Anspringens der Weltwirtschaft ab Mitte des Jahres zusehends verschlechtert. Das hat zusammen mit verzögerten Fahrzeugübergaben die wichtige Jahresendrally gebremst und der Rosenbauer Konzern musste, die Segmente Area NOMA und Vorbeugender Brandschutz ausgenommen, in allen Vertriebsregionen niedrigere Umsätze verbuchen.

Der Auftragseingang präsentierte sich im Vergleich dazu stark und erreichte im Berichtsjahr mit 1.064,3 Mio € wieder das sehr hohe Vorkrisenniveau. Insgesamt fünf von sechs Vertriebsregionen haben zugelegt, nur die Area MENA war rückläufig. Die größten Zuwächse bei den Auftragseingängen konnten die Areas APAC, NISA und NOMA verzeichnen. Der Auftragsbestand lag mit 1.145,2 Mio € zum 31. Dezember 2021 (2020: 1.072,1 Mio €) über einem Konzernjahresumsatz.

Ein besonderes Highlight war 2021 die Bestellung von vier vollelektrischen Feuerwehrfahrzeugen der Modellreihe „Revolutionary Technology“ (RT) durch die Berufsfeuerwehr Basel-Stadt. Das ist somit der erste Flottenauftrag für das innovative Kommunalfahrzeug seit dem Verkaufsstart im September 2020. Schon vor 30 Jahren war es eine Schweizer Flughafenfeuerwehr, die den ersten PANTHER in den Dienst gestellt hat, mit dem Rosenbauer in der Folge eine neue Produktkategorie definiert hat.

Konzernumsatz/EBIT (in Mio €)

UMSATZ- UND ERTRAGSENTWICKLUNG

Umsatzentwicklung

Die Umsatzerlöse sanken 2021 auf 975,1 Mio € (2020: 1.044,2 Mio €). Nach einem zufriedenstellenden ersten Halbjahr traten ab Jahresmitte zunehmend Lieferkettenprobleme und Produktionsstörungen auf, die zu Verzögerungen von Fahrzeugübergaben führten. Durch den neuerlichen Lockdown in Österreich im Dezember verschoben sich in der Folge weitere Umsätze über den Jahreswechsel hinaus. Unter diesen schwierigen Rahmenbedingungen konnte die Area NOMA ihre Auslieferungen erhöhen, das Segment Vorbeugender Brandschutz baute ebenfalls sein Geschäftsvolumen aus.

 

Vertriebsregionen (AREAS)  Rosenbauer

Stärkster Umsatzbringer im Konzern war mit rund 76 % (2020: 78 %) das Produktsegment Fahrzeuge. Dahinter lag der Bereich Ausrüstung, der mit einem Umsatz von 88,6 Mio € (2020: 86,3 Mio €) einen Anteil von 9 % (2020: 8 %) an den Gesamterlösen hatte. Der Customer Service steuerte 8 % (2020: 7 %) und Sonstige Umsätze 4 % (2020: 4 %) bei. Der Vorbeugende Brandschutz erlöste 29,8 Mio € (2020: 29,1 Mio €) und trug damit 3 % (2020: 3 %) zum Konzernumsatz bei.

Der mit Abstand größte Umsatz entfiel auf die Muttergesellschaft, die Rosenbauer International AG, mit 444,3 Mio € (2020: 525,9 Mio €). Mit einer Exportquote von 89 % (2020: 91 %) und Lieferungen in über 120 Länder verfügt Rosenbauer über die

Der mit Abstand größte Umsatz entfiel auf die Muttergesellschaft, die Rosenbauer International AG, mit 444,3 Mio € (2020: 525,9 Mio €). Mit einer Exportquote von 89 % (2020: 91 %) und Lieferungen in über 120 Länder verfügt Rosenbauer über die größte internationale Präsenz in der Feuerwehrbranche.

Umsatz nach Areas 2021

Kostenentwicklung

Den größten Teil der Umsatzkosten machte mit 547,8 Mio € (2020: 587,5 Mio €) der Materialeinsatz aus, der damit gemessen an den Umsatzerlösen auf Vorjahresniveau lag. Die anteiligen Aufwendungen für Personal beliefen sich auf 171,5 Mio € (2020: 171,4 Mio €), sie fielen in Relation zum Umsatz etwas höher als im Jahr davor aus. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen stiegen im Berichtsjahr von 11,9 Mio € auf 13,7 Mio €.

Die Strukturkosten umfassen die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung und sind geringfügig von 127,3 Mio € auf 129,1 Mio € gestiegen. Die aktivierten Forschungs- und Entwicklungskosten, die in der Gewinn- und Verlustrechnung im Jahr 2021 ausgewiesen wurden, erhöhten sich von 6,6 Mio € auf 8,9 Mio €.

Die aktivierten Forschungs- und Entwicklungskosten, die in der Gewinn- und Verlustrechnung im Jahr 2020 ausgewiesen wurden, sanken von 7,0 Mio € auf 6,6 Mio €.

Den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 1,3 Mio € (2020: 1,7 Mio €) stehen sonstige betriebliche Erträge von 9,0 Mio € (2020: 6,5 Mio €) gegenüber.

Ertragslage

Der Rosenbauer Konzern weist für das Geschäftsjahr 2021 ein EBIT von 35,0 Mio € (2020: 57,7 Mio €) aus. Der größte Teil davon, nämlich 22,1 Mio €, wurde im vierten Quartal erwirtschaftet. Das niedrigere operative Ergebnis ist dabei vor allem auf das rückläufige Bruttoergebnis zurückzuführen.

Das Finanzergebnis war mit -6,2 Mio € negativ und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres (2020: -6,4 Mio €).

Das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) betrug in der Berichtsperiode 28,9 Mio € (2020: 51,3 Mio €). Der ausgewiesene Steueraufwand belief sich auf 5,7 Mio € (2020: 10,3 Mio €), die Steuerquote lag bei 20 % (2020: 20 %). Darin enthalten ist eine Steuernachforderung gegen den vormaligen Geschäftsführer und wirtschaftlichen Eigentümer eines Tochterunternehmens in Höhe von 3,4 Mio €, die Rosenbauer International AG als Rechtsnachfolgerin in einem ersten Schritt tragen muss. Nach Abzug der Ertragsteuern ergibt sich ein Periodenergebnis von 23,2 Mio € (2020: 41,0 Mio €).

Auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss, gehalten von den Mitgesellschaftern der Rosenbauer America, der Rosenbauer Española, der Rosenbauer Slowenien, der Rosenbauer South Africa, der Eskay Rosenbauer Brunei sowie der Rosenbauer Saudi Arabia, entfielen im Berichtsjahr 7,8 Mio € (2020: 12,2 Mio €).

Auftragslage

Im abgelaufenen Jahr verzeichnete der Rosenbauer Konzern einen Auftragseingang von 1.064,3 Mio € (2020: 1.007,7 Mio €). Dabei haben fünf der sechs Vertriebsregionen zugelegt. Den größten relativen Zuwachs wies die Area APAC aus.

Auftragseingang/Auftragsbestand zum 31.12 (in Mio €)

Die Nachfrage lag im Jahresverlauf durchwegs über den Erwartungen. So konnte im Mai eine große Ausschreibung der schwedischen Streitkräfte über 22 Flughafenlöschfahrzeuge gewonnen und im August ein Auftrag über 76 hochgeländegängige Waldbrandlöschfahrzeuge der deutschen Bundeswehr an Land gezogen werden.

Der Auftragsbestand lag mit 1.145,2 Mio € zum 31. Dezember 2021 (2020: 1.072,1 Mio €) deutlich über einem Konzernjahresumsatzes.

Fahrzeugumsatz nach Kategorien 2021

Gelieferte Fahrzeuge