Das Electric Line-up
Rosenbauer hat auf der Interschutz 2022 insgesamt fünf Modelle elektrischer Einsatzfahrzeuge präsentiert und damit einmal mehr seine Innovations- und Technologieführerschaft in der Feuerwehrbranche unter Beweis gestellt.
Rosenbauer Messestand auf der Interschutz 2022.
Der Allrounder
Revolutionär anders
Der RT/X ist aber nicht nur ein klimafreundliches Tanklöschfahrzeug, sondern er ist die Blaupause für eine revolutionäre neue Aufbauphilosophie von Einsatzfahrzeugen. So ist der Mannschaftsraum des RT/X nicht wie bislang üblich ein eigenes, vom Fahrerhaus abgetrenntes Modul, sondern in die selbsttragende Karosserie integriert, als Sicherheitszelle ausgeführt und bildet zusammen mit dem Cockpit eine Einheit. Wurde dieser Raum bisher nur für den Transport der Mannschaft genutzt, können im RT/X aufgrund der Konferenzsitzanordnung (schwenkbarer Fahrer- und Kommandantensitz, Crew sitzt an den Fahrzeugseiten) nun auch lärm- und wettergeschützt Einsatzbesprechungen abgehalten werden, was bei den Feuerwehren, die mit dem Fahrzeug bereits Einsätze bestreiten, besonders gut ankommt.
Gleiches gilt für die durchgängig digitale Bedienbarkeit des RT/X, die auch die intuitive Steuerung von Drohnen und Robotern beinhaltet. Außerdem konnten zahlreiche ergonomische Verbesserungen am Fahrzeug vorgenommen werden, was sich beispielsweise durch niedrige Einstiegs- und Entnahmehöhen oder Kopffreiheit in der Kabine zeigt.
PANTHER 6x6 mit elektrischem Antriebsstrang (PANTHER electric)
Unerreichte Performance
Feuerwache der Zukunft
Neben RT/X und PANTHER electric zeigte Rosenbauer in einer eigens gestalteten „Urban Electric Fire Station“ drei weitere Elektromodelle kommunaler Einsatzfahrzeuge: das Tanklöschfahrzeug AT electric, die Drehleiter L32A-XS electric und das Logistik- und Nachschubfahrzeug GW-L electric. Während es sich bei RT/X und PANTHER electric um Neukonzeptionen auf Custom Chassis mit eigens dafür entwickeltem Antriebsstrang handelt, werden letztere auf elektrifizierte Serienchassis aufgebaut, wobei die Interschutz-Fahrzeuge alle über ein Volvo-Chassis (FE bzw. FL electric) verfügten.
Beim Tanklöschfahrzeug haben die Feuerwehren somit schon eine erste Auswahl: Sie können sich für den Advanced Technology (AT) entscheiden, der seit 30 Jahren den Stand der Technik in der klassischen Bauart darstellt und im AT electric mit nur minimalen Adaptierungen in die Elektromobilität übergeführt werden konnte. Oder sie beschaffen gleich den RT/X, der durch seine Architektur viele neue Möglichkeiten eröffnet.
Nie ohne Backup
Egal ob AT electric, RT/X oder PANTHER electric, alle verfügen über einen elektrischen Antriebsstrang, eine elektrisch betriebene Einbaupumpe und ein zusätzliches Energy Backup System (EBU). Diese „Rückfallebene“, ebenfalls eine Eigenentwicklung, besteht aus einem Verbrennungsmotor und einem Stromgenerator, der die Hochvolt-Akkus im Fahrzeug automatisch wieder auflädt, wenn bei einem Einsatz mehr Strom verbraucht wird, als in den Batterien gespeichert ist. Dass dies im modernen Feuerwehralltag, der von technischen Einsätzen geprägt ist, nicht oft der Fall ist, zeigen die Erfahrungen mit dem RT/X aus Berlin und Los Angeles: Die überwiegende Anzahl der bislang erfolgten Einsätze konnte ohne Zusatzenergie aus dem Energy Backup System absolviert werden. Dennoch bleibt es unverzichtbar, denn es sichert, falls erforderlich, den normgerechten Langzeitbetrieb der Pumpe und den Notstrombetrieb des Fahrzeuges im Katastrophenfall.
Namhafte Partner
Rosenbauer arbeitet bei der Entwicklung seiner elektromobilen Fahrzeuge mit namhaften Unternehmen aus der Automobilbranche zusammen. Volvo Penta steuert das Know-how für den Antriebsstrang des RT/X bei, Magna ist der Systempartner bei der Elektrifizierung des PANTHER, von BMW stammen die Komponenten für das Energy Backup System. Bei der Einführung der Fahrzeuge kooperiert Rosenbauer direkt mit den Einsatzorganisationen. Die Berliner Feuerwehr und das Los Angeles Fire Department waren unter den ersten Technologiepartnern: Sie fahren bereits mit dem RT/X in den Einsatz. In der Schweiz ist zudem die erste elektrische Drehleiter in Betrieb.
Weltweit verschreiben sich immer mehr Kommunen ambitionierten Klimazielen. Diesem politischen Willen folgen die Feuerwehren und wollen in den Ballungszentren mit ihren Fuhrparks einen Beitrag dazu leisten.