Wirtschaftliche
Entwicklung

Gesamtentwicklung 2023

Der Weltfeuerwehrmarkt hat ein jährliches Volumen1 von ca. 21.000 Fahrzeugen mit einem Gesamtwert von rund 6,3 Mrd €. Nicht eingerechnet sind hier Kleinfahrzeuge bis 7,5 t Gesamtgewicht, feuerwehrtechnische Ausrüstung, Service und stationäre Anlagen.

Basierend auf internen Schätzungen von Rosenbauer dürfte das globale Marktvolumen 2023 gestiegen sein, was zum einen auf die kontinuierliche Investitionstätigkeit des öffentlichen Sektors und zum anderen auf Preisanpassungen zurückzuführen ist, mit denen zahlreiche Hersteller auf die Personal- und Materialkostensteigerungen reagiert haben. Die stärksten Absatzregionen sind Europa, Nordamerika und Asien; die größten Einzelmärkte sind die USA, China und Deutschland.

Insbesondere die Nachfrage nach Flughafenlöschfahrzeugen hat sich im Berichtsjahr, allen voran in Europa und in Asien, belebt. Dabei handelt es sich sowohl um geplante Neubeschaffungen als auch um Nachholeffekte aus der Zeit der COVID-19-Pandemie. Auch das Interesse an Feuerwehrfahrzeugen mit elektrischem Antrieb steigt. Gleichzeitig sind die internationalen Lieferketten noch nicht zur gewohnten Stabilität zurückgekehrt und es gibt wiederkehrende Unterbrechungen bei der Versorgung mit einzelnen Teilen. Folglich liegen auch die Lieferzeiten für Feuerwehrfahrzeuge nach wie vor über dem langjährigen Durchschnitt.

Trotz dieser fordernden Rahmenbedingungen ist es 2023 allen Rosenbauer Vertriebsregionen sowie dem Segment Vorbeugender Brandschutz gelungen, ihre Umsätze zu steigern. Der Auftragseingang lag mit 1.450,3 Mio € im Geschäftsjahr 2023 erneut auf Rekordniveau (2022:1.230,0 Mio €). Dabei haben alle Segmente, mit Ausnahme der Area Middle East & Africa sowie des Vorbeugenden Brandschutzes, deutliche Zuwächse verzeichnet. Besonders hervorzuheben ist die Bestellung von 45 Industrielöschfahrzeugen durch Saudi Electric Company, setzt der Kunde doch dabei auf Chassis aus der Rosenbauer Produktion in den USA und Aufbauten aus Europa. Der Auftrag soll teils in den USA, teils in Österreich und teils in der Region vor Ort gefertigt werden. Der Auftragsbestand lag mit 1.788,0 Mio € zum 31. Dezember 2023 (2022: 1.469,7 Mio €) deutlich über einem Konzernjahresumsatz.

Konzernumsatz/EBIT (in Mio €)

Umsatz- und Ertragsentwicklung

Umsatzentwicklung

Die Umsatzerlöse lagen 2023 trotz einer Cyber-Attacke im Februar mit 1.064,5 Mio € deutlich über dem Niveau des Vorjahres (2022: 972,2 Mio €). Gleichzeitig haben sich die Lieferketten im Berichtsjahr nur langsam stabilisiert. Insbesondere im ersten Halbjahr ist die Anzahl der gelieferten Fahrgestelle noch unter den vereinbarten Liefermengen zurückgeblieben und erst im zweiten Halbjahr schrittweise gestiegen.

Vertriebsregionen (Areas)

Stärkster Umsatzbringer im Konzern war mit rund 74 % (2022: 74 %) das Produktsegment Fahrzeuge. Dahinter lag der Bereich Customer Service, der mit einem Umsatz von 103,7 Mio € (2022: 96,5 Mio €), einen Anteil von 10 % (2022: 10 %) am Gesamtumsatz erreichte. Der Bereich Ausrüstung steuerte 9 % (2022: 10 %) und die Sonstigen Umsätze 3 % (2022: 3 %) bei. Der Vorbeugende Brandschutz erlöste 41,6 Mio € (2022: 32,2 €) und trug damit 4 % (2022: 3 %) zum Konzernumsatz bei.

Der mit Abstand größte Umsatz entfiel auf die Muttergesellschaft, die Rosenbauer International AG, mit 524,2 Mio € (2022: 443,8 Mio €). Mit einer Exportquote von 89 % (2022: 84 %) und Lieferungen in über 120 Länder verfügt Rosenbauer über die größte internationale Präsenz in der Feuerwehrbranche. Die Umsatzkosten stiegen auf 899,4 Mio € (2022: 843,3 Mio €). Das Bruttoergebnis erhöhte sich um 28,1 % auf 165,1 Mio € (2022: 128,9 Mio €). Die Bruttoergebnismarge erhöhte sich auf 15,5 % (2022: 13,3 %).

Umsatz nach Areas 2023

Kostententwicklung

Den größten Teil der Umsatzkosten machte mit 652,6 Mio € (2022: 572,6 Mio €) der Materialeinsatz aus, der damit gemessen an den Umsatzerlösen über dem Vorjahresniveau lag. Die anteiligen Aufwendungen für Personal beliefen sich auf 215,1 Mio € (2022: 189,6 Mio €) und sind ebenfalls in Relation zum Umsatz im Jahr davor gestiegen. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen verringerten sich im Berichtsjahr von 14,1 Mio € auf 13,5 Mio €.

Die Strukturkosten umfassen die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung. Diese lagen mit 137,9 Mio € deutlich unter dem Vorjahreswert von 147,7 Mio €. Die aktivierten Forschungs- und Entwicklungskosten sanken von 6,3 Mio € auf 6,1 Mio €.

Den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 2,6 Mio € (2022: 1,9 Mio €) stehen sonstige betriebliche Erträge von 12,9 Mio € (2022: 10,2 Mio €) gegenüber.

Ertragslage

Der Rosenbauer Konzern weist für das Geschäftsjahr 2023 als Folge des gestiegenen Bruttoergebnisses ein deutlich positives EBIT von 37,5 Mio € (2022: -10,6 Mio €) aus. Die Maßnahmen zur Effizienzsteigerung sowie höhere Verkaufspreise der ausgelieferten Fahrzeuge trugen wesentlich zu diesem Ergebnis bei.

Das enorm gestiegene Zinsniveau und die höhere Verschuldung 2023 führten zu deutlich höheren Finanzierungskosten und daraus resultierend zu einem negativen Finanzergebnis in der Höhe von -30,5 Mio € (2022: -19,6 Mio €).

Das Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) belief sich auf 7,0 Mio € (2022: -30,2 Mio €). Der ausgewiesene Steueraufwand betrug 5,8 Mio € (2022: Steuerertrag -7,8 Mio €).

Hieraus resultiert ein positives Periodenergebnis von 1,2 Mio € (2022: -22,3 Mio €).

Auf Anteile ohne beherrschenden Einfluss, gehalten von den Mitgesellschaftern der Rosenbauer Aerials, Rosenbauer Española, Rosenbauer South Africa, Eskay Rosenbauer Brunei sowie der Rosenbauer Saudi Arabia entfiel im Berichtsjahr ein Ergebnisanteil von 2,2 Mio € (2022: 1,9 Mio €).

 

Auftragslage

Im abgelaufenen Jahr verzeichnete der Rosenbauer Konzern einen Auftragseingang von 1.450,3 Mio € (2022: 1.230,0 Mio €). Dabei haben alle Segmente mit Ausnahme des Vorbeugenden Brandschutzes deutliche Zuwächse ausgewiesen. Den größten Zuwachs konnte die Area Europe verbuchen. Die Nachfrage hat sich über das gesamte Jahr äußerst dynamisch entwickelt. So konnte Rosenbauer erneut eine Ausschreibung des Landes Mecklenburg- Vorpommern für sich entscheiden und einen Rekordauftragseingang bei Hubrettungsfahrzeugen in Deutschland im Berichtsjahr verzeichnen.

Der Auftragsbestand lag mit 1.788,0 Mio € zum 31. Dezember 2023 (2022: 1.469,7 Mio €) deutlich über einem Konzernjahresumsatz.

 

Auftragseingang/Auftragsbestand zum 31.12 (in Mio €)

Fahrzeugumsatz nach Kategorien 2023

Gelieferte Fahrzeuge

1 Zuletzt verfügbare Marktdaten aus 2022. Eigene Berechnung auf Basis von Zahlen der Weltbank und der UNO sowie von Jahresberichten und Expertenschätzungen.