Zukunft
Brandschutz
Rosenbauer sieht zahlreiche Wachstumschancen im vorbeugenden Brandschutz und wird diesen Geschäftsbereich stark ausbauen.
Roboterisierte Vorfertigung von Sprinklerrohren
Stationärer Brandschutz
Im Jahr 2030 werden einer Studie des Fraunhofer-Instituts zufolge europaweit 230.000 Tonnen Altbatterien von Elektroautos zu recyceln sein. Viele der dafür benötigten Anlagen müssen erst errichtet und mit entsprechendem Brandschutz ausgestattet werden. Ein Zukunftsmarkt, der Rosenbauer neue Perspektiven eröffnet.
Politik und Gesellschaft zeigen ein wachsendes Bewusstsein für die Notwendigkeit der Kreislaufführung von Rohstoffen. Die Recyclingindustrie wird davon profitieren. Will man zum Beispiel den CO2-Fußabdruck der E-Mobilität senken, führt am Batterie-Recycling kein Weg vorbei. Voraussetzung dafür ist ein solider Brandschutz über die gesamte Prozesskette von der Lagerung bis zur Aufbereitung, denn die Hochvoltbatterien moderner Elektroautos bergen ein beachtliches Brandpotenzial.
Werfermontage am Standort Leonding
Aufgewertete Produkte
Rosenbauer hat sich in den letzten Jahren intensiv mit dem Thema Akku-Brand beschäftigt und ein mobiles Löschsystem für den Einsatz bei Feuerwehren entwickelt. Die Technologie kann aber auch für den stationären Brandschutz adaptiert werden, wie dies in der Vergangenheit schon bei Rosenbauer Werferlöschanlagen erfolgreich gelungen ist. Dabei wurde die ursprünglich für Fahrzeuge entwickelte Werfertechnologie um ein infrarot- und laserbasiertes Brandfrüherkennungssystem erweitert und zu einer vollautomatischen Brandschutzlösung kombiniert. Entsorgungsbetriebe, Abfallrecycler, Kraftwerke, aber auch Großtanklager oder Flugzeughangars wurden damit bereits ausgestattet.
Die Brandfrüherkennung beschäftigt Rosenbauer auf vielen Gebieten (unter anderem auch beim Thema Waldbrand) und bildet zurzeit einen der Schwerpunkte in der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit des Konzerns. Vor allem neue Sensor- und Vernetzungstechnologien sind geeignet, bestehende Brandschutzlösungen zu ergänzen und aufzuwerten, Stichwort Smart Building Solutions.
Wir sind am deutschen Markt bereits eine Größe, haben als VdS-Unternehmen den vollen Marktzugang und alles im Programm, um weiter wachsen zu können.
RALF FREITAG, GESCHÄFTSFÜHRER ROSENBAUER BRANDSCHUTZ DEUTSCHLAND
Synergien im Angebot
Die Stärke des Konzerns nutzen, das ist eine der Stoßrichtungen in der Wachstumsstrategie des Rosenbauer Brandschutzes. Synergiepotenziale stecken zum Beispiel auch im Know-how-Transfer zwischen den beiden Brandschutz-Töchtern in Österreich und Deutschland. Vor allem das in Deutschland vorhandene Know-how bei wasserbasierten Löschanlagen (Sprinkler-, Sprühwasser-, Wassernebellöschanlagen) wird in einem ersten Schritt rasch nach Österreich transferiert. Sprinkleranlagen sind eine Basistechnologie und werden im stationären Brandschutz mit Abstand am häufigsten verbaut, deshalb sollte die Hereinnahme ins österreichische Leistungsangebot einen raschen Ausbau des Geschäfts ermöglichen. Umgekehrt wird mit wachsender Kreislaufwirtschaft – sogar Handelsunternehmen planen mittlerweile eigene Recyclinganlagen – das österreichische Know-how bei Werfer- und Schaumlöschanlagen für den deutschen Markt immer interessanter. Deshalb ist auch hier ein entsprechender Technologietransfer geplant.
Darüber hinaus stecken noch weitere Synergiepotenziale in der Organisation der beiden Brandschutz-Töchter, zum Beispiel bei den IT-Systemen, im Einkauf, Engineering oder der Angebots- und Auftragsabwicklung. Auch ein gemeinsamer Montagepool und gleiche Werkzeuge sind angedacht, um personelle Ressourcen flexibel nutzen zu können.
Sprinkleranlagen werden uns Zugang zum volumenstärksten Marktsegment verschaffen und zusammen mit weiteren Maßnahmen auf Wachstumskurs bringen.
BERND PRUTSCH, GESCHÄFTSFÜHRER ROSENBAUER BRANDSCHUTZ ÖSTERREICH
Werferlöschanlage mit Brandfrüherkennungssystemin einem Recylingbetrieb
Sprinklerköpfe für wasserbasierteLöschanlagen
Ausweitung des Geschäfts
Organisch, aber auch durch Akquisitionen ist das Wachstum im Vorbeugenden Brandschutz geplant. Vor allem in Deutschland, wo es das erklärte Ziel ist, zu den Top-5-Unternehmen der Branche aufzusteigen. Hier hat Rosenbauer mit rund 140 Mitarbeitenden und einem Umsatz von rund 20 Mio Euro bereits ein sehr solides Fundament, auf das sich aufbauen lässt. Vier Standorte gibt es schon, weitere werden folgen, um näher am Kunden agieren zu können. Und mit der eigenen robotergestützten Rohvorfertigung für Wasserlöschanlagen verfügt man über einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Geführt wird die deutsche Tochter von einem im Vorjahr neu formierten Führungsteam unter der Leitung zweier erfahrener Manager, denen es zusammen nicht nur gelungen ist, die Ertragsseite zu stärken, sondern auch die Mitarbeitenden für den Wachstumskurs zu begeistern. In Österreich ist seit Ende 2021 ebenfalls ein neues Führungsteam tätig, das in allernächster Zeit mit der Bearbeitung des Sprinklermarktes beginnen wird und den Turnaround als erstes Ziel vor Augen hat